Schwörstadt – Die Gemeinde Schwörstadt will auf 4,3 Hektar im nordwestlichen Gewann Schlappboden eine Freiflächen-Photovoltaikanlage errichten. Einstimmig hat sich der Gemeinderat am Donnerstag für diesen geplanten Solarpark Hollwagen ausgesprochen, nachdem Landschaftsarchitektin Bernadette Siemensmeyer Einzelheiten dazu erläutert hatte.

Wenn alles gut gehe, so ihre Einschätzung, könne der erste Schwörstädter Solarpark Mitte kommenden Jahres entstehen. Die Gemeinde wird nun einen Bebauungsplan aufstellen und im Parallelverfahren den Flächennutzungsplan für das Gebiet ändern, da dieser dort landwirtschaftliche Flächen vorsieht. Im Anschluss daran ist eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Behörden geplant. Diese haben dann Gelegenheit, mögliche Einwände vorzubringen.

Aus Sicht der Verwaltung deckt sich das Projekt mit dem Entwicklungskonzept der Gemeinde, das eine Versorgung mit regenerativen Energien vorsehe und die Vorbildfunktion der Kommune hervorhebe. Zudem sei die Anlage ein Beitrag zur verbrauchernahen dezentralen Stromversorgung. Vorgesehen ist eine Einspeisung in das Stromnetz. Geplant sind reflexionsarme Solarpaneele und Aufständerungen, um die Lockwirkung auf Insekten, aber auch die Blendwirkung zu minimieren. Die Solarmodule und kleinen Betriebsgebäude sollen maximal vier Meter hoch werden. Auf eine nächtliche Beleuchtung wird verzichtet. Mögliche Auswirkungen auf die Umwelt sollen auch nach dem Bau im Blick behalten und nach Möglichkeit kompensiert werden. Die zwei Meter hohe Einzäunung werde von den Behörden gefordert.

Mit der Projektierung des Solarparks wurde die Firma Naturenergie Hochrhein beauftragt. Betreiber soll der Grundstückseigentümer sein. Die beiden vorgesehenen Flächen liegen etwa 500 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt. Das nächstgelegene Vogelschutzgebiet ist mehr als sechs Kilometer entfernt. Vorgesehen ist im Bereich der späteren Freiflächen-PV-Anlage eine extensive Bewirtschaftung. Es handelt sich ausdrücklich nicht um Agri-Photovoltaik, ein Konzept, das Landwirtschaft und Energieerzeugung auf derselben Fläche verbindet, erläuterte die Expertin. Gabriele Schweizer (CDU) fragte nach finanziellen Vorteilen für Gemeinde und Stromverbraucher vor Ort. Dies sei unabhängig vom Bebauungsplan und müsse separat ausgehandelt werden, sagte Siemensmeyer. Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat deutete zumindest an, dass diese Möglichkeit bestehe.