Cornelia Liebwein

Frau Haberstig, seit wann gibt es den Verein Kino und Kultur?

Als die langjährigen Kinobetreiber, Familie Hoba, den Kinobetrieb aufgeben wollte, hat es sich der daraufhin im Jahr 2005 gegründete Verein auf die Fahne geschrieben, die Kinokultur zu erhalten. Mit der Unterstützung des damaligen Bürgermeisters Johann Meier und mit Filmfördermittel hat der Verein die historischen Filmprojektoren von Werner Hoba übernommen und den ehrenamtlichen Betrieb als Kommunales Kino aufgenommen.

Was bietet der Verein Kino und Kultur?

Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Angebot eines qualitätsvollen Programms an Filmveranstaltungen mit breitem Themenspektrum für alle Zielgruppen, meist zwei Mal pro Monat am Wochenende. Regelmäßig sind dies Kooperationsveranstaltungen mit Institutionen oder anderen Vereinen, die deren Arbeit in Form von begleitenden Vorträgen oder ähnlichem mit einem Anteil der Kinoeinnahmen unterstützen. Es gibt auch das Angebot an Schulen oder an andere Einrichtungen, Sonderfilmveranstaltungen durchzuführen. Ebenfalls ist das Kursaal-Kino ab und zu mobil, sprich Vorführungen im Speisesaal Sanatorium und andere. In größeren Abständen werden auch Bühnenveranstaltungen angeboten. Die Eintrittspreise werden bewusst sehr niedrig gehalten, um ein niedrigschwelliges Angebot für jeden zu ermöglichen.

Ist das Konzept erfolgreich?

Knapp 28 000 Besucher haben die bisher circa 500 Veranstaltungen im Kursaal besucht. Außer Kleinkunst- und Musikdarbietungen waren dies Vorführungen von fast 300 Filmen in Kombination mit Vorträgen und anderem (Format Kino plus).

Weshalb will der Verein eine Spendenkampagne starten?

Schon 2005 war die übernommene Einrichtung des Kinos „historisch“ und daher die optische und akustische Qualität nicht optimal. Die Filmeinnahmen und Kleinspenden reichten aus, um kleine Schritte zu gehen. Um die fortschreitende Qualität bedienen zu können, wurde 2018 ein hochwertigerer Beamer angeschafft und mit Filmfördermitteln finanziert. Bereits seit 2017 ist klar, dass das letzte Relikt aus alten Zeiten, die Leinwand, dringend ersetzt werden muss. Versuche, dafür Fördermittel zur Entwicklung des ländlichen Raumes zu bekommen, sind gescheitert, der Eigenanteil kann von den Mitteln des Kinovereins nicht gestemmt werden und die Stadt hat bisher keine eindeutige Zusage geben können. Filmfördermittel können auch für 2019 beantragt werden, jedoch besteht nach den möglichen Fördermitteln und den Mitteln des Vereins noch eine Finanzierungslücke von etwa 5000 Euro. Erschwerend kommt hinzu, dass die Fördermittel erst nach der Anschaffung ausgezahlt werden.

Wie soll der Ablauf der Spendenkampagne aussehen?

Unser Beitrag zur regionalen Kultur und Bildung soll der Raumschaft bekannter werden. Dazu stellen wir zum einen unsere Arbeit im Kino vor – Blick hinter die Bühne und in den Vorführraum. Mit einem unterhaltsamen Film als Auftakt stellen wir beispielhaft dar, woraus das Kinoerlebnis im Kursaal besteht und wie einzigartig die Atmosphäre ist. Es wird eine Eigenproduktion vorgeführt und um tätige und finanzielle Unterstützung gebeten.