Einen Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro hat ein Brand am Sonntagabend verursacht. Dabei wurde die denkmalgeschützte Villa Ferrette zerstört. Mit dem Stichwort Wohnungsbrand wurde die Feuerwehr St. Blasien um 22.07 Uhr alarmiert. Drei Personen wurden durch den Brand leichtverletzt, rund 100 Einsatzkräfte verschiedener Feuerwehren, Rettungsdienst und DRK-Ortsverein, Polizei und Technisches Hilfswerk (THW) waren im Einsatz.

Als die St. Blasier Einsatzkräfte bei dem Anwesen, das sich zwischen Hans-Thoma-Weg und Bernau-Menzenschwander-Straße befindet, eintrafen, brannten bereits das erste Obergeschoss und das Treppenhaus, sagt Einsatzleiter und St. Blasiens Feuerwehrkommandant Tobias Schneider. Sofort sei deshalb das Alarmstichwort auf Gebäudebrand erhöht worden.

Alle Abteilungen der Feuerwehr der Domstadt (St. Blasien, Albtal, Menzenschwand) sowie die Feuerwehren aus Höchenschwand, Todtmoos und Ibach rückten aus. Die Feuerwehr Wehr unterstützte mit einem Gerätewagen Atemschutz. Auch die gemeinsame Feuerwehrführungsgruppe des Gemeindeverwaltungsverbandes St. Blasien und Kreisbrandmeister Dominik Rotzinger waren im Einsatz.

Das Feuer hat eine Ruine zurückgelassen, die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Millionen Euro.
Das Feuer hat eine Ruine zurückgelassen, die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere Millionen Euro. | Bild: Sebastian Barthmes

Schnell sei klar gewesen, dass sich kein Bewohner mehr im Haus befindet, sagt Tobias Schneider, drei Personen wurden laut Polizei durch Rauchgas leicht verletzt und ins Krankenhaus gebracht, das sie mittlerweile wieder verlassen konnten.

Die Villa war nicht mehr zu retten

Und auch die Einsatzkräfte der Feuerwehr konnten zu dem Zeitpunkt das denkmalgeschützte Haus nicht mehr betreten. Zu retten war es nicht mehr, nur der Außenangriff war möglich. Bald nach Einsatzbeginn zündete das Feuer im Dach durch.

Wichtigste Aufgabe sei es deshalb gewesen, Nachbargebäude zu schützen: Auf dem Grundstück befindet sich nur wenige Meter von der Villa entfernt ein weiteres, kleineres Wohnhaus. Durch den Einsatz der Feuerwehr entstand dort kein Schaden. Außerdem wurde ein sicherer Bereich in einem Radius von etwa 50 Metern eingerichtet, denn im direkten näheren Umfeld des Brandes waren laut Polizei mehrere Gasflaschen gelagert.

Die denkmalgeschützte Villa Ferrette

Die Wasserversorgung sei bei den tiefen Temperaturen eine Herausforderung gewesen, sagt Schneider. Unter anderem nutzten die Einsatzkräfte auch das Wasser aus der Alb. Das Wasser habe dauernd fließen müssen, damit es nicht in den Schläuchen und Pumpen gefriert. Dennoch sei es vereinzelt vorgekommen.

DRK-Rettungsdienst, ein Notarzt und Friedhelm Bork als Leitender Notarzt im Landkreis Waldshut standen bereit, um sich um Verletzte zu kümmern, elf Mitglieder des DRK-Ortsvereins versorgten die Einsatzkräfte bis zum Morgen unter anderem mit warmen Getränken. Der hinzugezogene Baufachberater des THW begutachtete während des Einsatzes die Einsturzgefahr des Gebäudes.

Kein Hinweis auf Brandursache

Durch das gefrierende Wasser habe große Unfallgefahr geherrscht, sagt Schneider, Mitarbeiter des städtischen Bauhofes streuten deshalb Sand und Salz. Auch Bürgermeister Adrian Probst war an die Einsatzstelle gekommen, um gegebenenfalls die Unterbringung der Bewohner zu organisieren. Nötig geworden sei das aber nicht, sagt Schneider.

Brand St. Blasien, Villa Ferrette
Brand St. Blasien, Villa Ferrette | Bild: Heidi Rombach

„Zunächst überwiegt die Erleichterung, dass alle sieben Personen, die sich bei Ausbruch des Feuers im Gebäude befanden, unverletzt geblieben sind“, wird Bürgermeister Adrian Probst in einer Mitteilung der Stadtverwaltung zitiert. Der sehr hohe Sachschaden schmerze aber in diesem Fall auch deshalb besonders, „weil es sich um ein Kulturdenkmal von herausragender Bedeutung gehandelt hat. Mit dem Haus sind reiche Teile der St. Blasier Geschichte verbunden. Auch architektonisch gehörte das Haus zu den wertvollsten Gebäuden der Stadt.“

Areal bleibt abgesperrt

Die Kurse, Veranstaltungen und Übernachtungsmöglichkeiten werden bis auf weiteres ebenfalls nicht vor Ort stattfinden können. Probst habe den Eigentümern das weitere Vorgehen besprochen. Die Bernau-Menzenschwander-Straße war im vorderen Bereich bis zur Abzweigung Hans-Thoma-Weg am Montagmorgen bis gegen halb zehn gesperrt. Das Areal bleibt abgesperrt und es werden Container zur Lagerung von verbliebenem Eigentum aufgestellt. Auch der Kontakt mit der Denkmalschutzbehörde sei bereits aufgenommen worden, teilte die Stadtverwaltung mit.

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Am Montagmorgen war ein Bagger zum Einsatzort gebracht worden, mit dem schrittweise mehrere Gebäudeteile abgerissen wurden, erläutert Einsatzleiter Schneider. Nur so könne die Feuerwehr an noch vorhandene Glutnester kommen – von mehreren Seiten löschten Einsatzkräfte diese auch am späteren Vormittag noch. Der Feuerwehreinsatz werde sich wohl noch Stunden hinziehen, in der Nacht soll es eine Brandwache geben.

Schaden in Millionenhöhe

Die Polizei geht von einem Schaden in Höhe von mehreren Million Euro aus, sagte Polizei-Pressesprecher Mathias Albicker am Montagmittag. Die Brandursache ist aber noch nicht bekannt. Vermutlich werden die Brandermittler den Brandort erst am Dienstag betreten können, um nach der Quelle der Brandkatastrophe zu suchen. Fraglich sei allerdings, ob die Ursache bei dem erheblichen Schadensausmaß aber überhaupt zu ermitteln sein wird, sagte Albicker.