Cornelia Liebwein

Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Auch in der DLRG-Ortsgruppe St. Blasien, wo die Leistungen von Rettungsschwimmern wie Benjamin Ketterer elementare Bausteine sind. „In St. Blasien konzentrieren wir uns im Wesentlichen auf die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, was vor dem Hintergrund der steigenden Nichtschwimmerzahlen eine wichtige Aufgabe ist“, betont er.

Benjamin Ketterer schätzt die DLRG.
Benjamin Ketterer schätzt die DLRG. | Bild: Cornelia Liebwein

Mit den Tücken des Wassers in Seen und Flüssen, aber auch in Schwimmbädern, kennen sich die Retter aus. „Die Sicherheit der Menschen am und im Wasser ist unsere wichtigste Aufgabe. Das machen wir als Rettungsschwimmer, aber auch durch die gezielte Aus- und Weiterbildung im Schwimmen und Rettungsschwimmen“, sagt Benjamin Ketterer. Ferner auch im Katastrophenschutz, im Sanitätswesen und einigen anderen Bereichen der Rettung.

Es ist einer der Notrufe, die an einem Sommertag 2019 an der Nordseeküste eingehen. Wie seit vielen Jahren tun auch in diesem Jahr fünf Rettungsschwimmer aus St. Blasien, unter ihnen Benjamin Ketterer, in den Sommerferien zwei Wochen an den Küsten ihren Dienst, um dort die Strände zu bewachen. Das Watt an der Nordsee ist faszinierend: Zweimal am Tag lockt eine schier endlose Weite. Doch der freie Blick bis zum Horizont trügt. „Über 90 Wattwanderer, darunter Kinder und Rollstuhlfahrer, hatten die kommende Flut unterschätzt“, berichtet Ketterer, „dank der guten Ausbildung und dem funktionierenden Team konnten wir sie innerhalb kürzester Zeit vor dem plötzlich ansteigenden Wasser retten.“

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Der Alltag der Einsätze im Schwarzwald klingt dagegen weniger spektakulär, die Mission hierzulande ist aber dennoch nicht weniger wichtig. Wasserrettungsdienst (WRD) oder Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) waren nicht gerade übliche Themen für den elfjährigen Benjamin Ketterer, als er vor zehn Jahren der DLRG St. Blasien beitrat, aber genau darum drehte es sich bald. Schwimmtechnik, Ausdauer und Tauchen wurden regelmäßig geübt, hinzu kamen Abschlepptechniken und mehr Lerninhalte.

Der Werdegang

Nach einem Schwimmkurs wurde er damals über eine Schwimm-AG im Kolleg auf die DLRG aufmerksam. Irgendwann gab es dann kaum noch Abzeichen, die sich der Rettungsschwimmer nicht holte, darunter die Deutschen Jugendschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold, den Junior-Retter sowie die Deutschen Rettungsschwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold.

Die Aufgaben

Antonia Veitengruber, Stefan Huber und er kümmern sich als Jugendleiter um die Kinder und Jugendlichen in der Ortsgruppe. Zeit investiert Ketterer auch, um als Webmaster die Vereinsinternetseite zu betreuen und steht, wenn sein Studium in Konstanz es zulässt, am Beckenrand im Waldfreibad und hilft beim Training.

Weitere Pläne

„Um das künftig noch besser machen zu können, lassen Antonia und ich uns zu Ausbilder und Prüfer des Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichens ausbilden“, sagt Ketterer. Seit Beginn seines Jurastudiums vor zwei Jahren bringt er sich auch am Bodensee im Wasserrettungsdienst aktiv ein und unterstützt die Kameraden in Meersburg bei Einsätzen und im Sommer beim Wachdienst am See.

Die Motivation

Wenn er für die DLRG die Werbetrommel rührt, hat er viele Argumente, warum dieses Ehrenamt Freude macht: die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten, der Sport und das Gefühl, anderen helfen zu können. „Für mich ist es wichtig, in der DLRG ein sehr vielseitiges Hobby gefunden zu haben, in dem es nie langweilig wird, vieles zu lernen und das Erlernte weiter zu geben“, ergänzt er.

Keine Nachwuchssorgen

Die Ortsgruppe, sagt er, habe viel Nachwuchs. Aktuell seien es drei Schwimmgruppen, in denen die Teilnehmer für die Jugendschwimmabzeichen trainieren, eine Junior-Retter Gruppe, die Kinder an das Rettungsschwimmen heranführt, und viele mehr. Herausfordernd seien eher andere Dinge, fährt er fort, für so viele Gruppen beispielsweise bräuchte man ausreichend ausgebildete und qualifizierte Trainer, die die Zeit haben, regelmäßig am Beckenrand zu stehen.