St. Blasien Die Schließung des Revitalbads zum Jahresende ist unumgänglich, dies machte St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst in einer Informationsveranstaltung im ehemaligen Menzenschwander Kurhaus unmissverständlich klar. Für die Zukunft hat Familie van der Werff, die im Ort das Hotel Großbach betreibt, ein Konzept entwickelt, das Rutger van der Werff jetzt vorstellte.
Es gelte, den Blick auf das zu richten, was entstehen könne, und in ein Verfahren des Miteinanders einzusteigen, sagte Probst. Transparenz sei von großer Bedeutung. Den Bau der Gesundheitseinrichtung bezeichnete er als aus damaliger Sicht richtig, aber von Anfang an habe das Bad rote Zahlen geschrieben, etwa 650.000 Euro Verlust im Jahr seien nicht mehr tragbar, der Haushalt 2026 so nicht darstellbar. Daher sei die Schließung zum Jahresende unumgänglich, ein schmerzlicher Schritt.
Der Verkauf wird seit Längerem ins Auge gefasst. Der Stadt sei die Erhaltung der touristischen Nutzung ein wichtiges Anliegen, ebenso die Verhinderung eines Leerstands, betonte der Rathauschef. Mit der Familie van der Werff hat sich ein möglicher Investor gefunden. Ihr Konzept sieht die Umwandlung in ein Multifunktions-Center vor, erläuterte Rutger van der Werff. Entstehen sollen für jedermann nutzbare Räume für Seminare, Tagungen, aber auch für Feste wie Familienfeiern. Auch Konzerte oder Discos könnten stattfinden.
Im Außenbereich soll eine Adventure-Golfanlage mit 18 Bahnen mit Menzenschwander und Schwarzwälder Themen entstehen. Aber auch ein Freizeitangebot bei schlechtem Wetter oder im Winter soll eingerichtet werden. Im Keller ist eine weitere Adventure-Golfanlage angedacht – mit Schwarzlichtbeleuchtung. Eines wird von vielen bemängelt: das Fehlen einer Eisbahn in der Umgebung. Dem könnte Abhilfe geschaffen werden. Familie van der Werff denkt über eine Eisbahn im Bereich des Außenbeckens nach. Im Sommer könnte hier eine Terrasse Platz finden. An einer Bar sollen Gäste bewirtet werden. Eines stellte Rutger van der Werff klar: Nicht alles, was er in der Präsentation vorgestellt habe, werde auch tatsächlich verwirklicht. Das Konzept sei auch im Interesse von Menzenschwand gedacht: „Wir machen das nicht nur für uns alleine.“
Zum Verkaufspreis erklärte Probst, man habe ein Gutachten in Auftrag gegeben, aus dem sich der Wert ableiten lasse. Müsste die Stadt nicht zufrieden sein, überhaupt einen Käufer zu finden? Dies sei der Elefant im Raum, sagte der Bürgermeister. Der Verhandlungsspielraum der Stadt sei nicht allzu groß. Auf Frage aus den Reihen der rund 100 Zuhörer nach möglichen Varianten für die Zukunft erklärte er: Derzeit gebe es keine belastbaren Alternativen. Auf die Gesamtinvestition angesprochen, erklärte van der Werff, dass er dazu noch nichts Genaues sagen könne. Man kenne zwar die Investitionen für das Projekt, aber noch nicht den Kaufpreis. Ein weiterer Zuhörer wollte wissen, ob bauliche Veränderungen auf dem Grundstück, etwa Wohnbebauung, zulässig sind. Bebauungs- und Flächennutzungsplan ließen dies nicht zu, antwortete der Rathauschef darauf.
Ein weiteres Thema war der Zeitplan. Am 23. September steht der Beschluss über die Stilllegung des Revitalbads im Gemeinderat auf der Tagesordnung, informierte Bürgermeister Adrian Probst. Dann gelte es, betreffend des Kaufpreises zu prüfen, ob die Spielräume der Stadt, abhängig von dem Gutachten, mit den Vorstellungen der Familie van der Werff zusammenpassen. Einen Wunsch äußerte der Rathauschef abschließend: „Machen wir uns miteinander bewusst, dass das öffentliche Interesse im Vordergrund steht.“