St. Blasien Hatten sich im vergangenen Jahr noch sieben Anbieter für den Markt in der Domstadt angemeldet, waren es in diesem Jahr nur noch fünf. Ein weiterer wird möglicherweise im August dazukommen, erklärte Marktmeister Ralf Gerspacher. Der Rückgang der Anbieter rühre daher, dass vielen das entsprechende Personal fehle. Marktbeschicker, die T-Shirts und Gürteln anbieten, könne man in Hülle und Fülle bekommen, dies entspreche aber nicht dem Angebot eines Wochenmarktes, so der Marktmeister weiter. Man sei ständig auf der Suche nach neuen Anbietern, dies sei aber schwierig. Als wünschenswert im Hinblick auf das Angebot bezeichnete Ralf Gerspacher alles, was zum klassischen Wochenmarktangebot gehört und nannte unter anderem Blumen, Käse, Obst, Gemüse, Backwaren und Fisch.
Erstmals mit dabei ist die Metzgerei Flügel. Man sei dabei, das Konzept der Metzgerei umzustellen, erklärte Oliver Flügel. Dazu gehört auch ein kleiner, ganz neuer Marktwagen. Neben einigen Schwarzwälder Spezialitäten wie Schinken und einer wöchentlich wechselnden Markttüte mit Produkten aus der Metzgerei bietet er auch einen Imbiss an – klassischen, aber auch Pizza- und Bärlauch-Fleischkäse hatte er am Freitag dabei. Künftig will er nicht nur auf dem Sparkassenvorplatz, sondern auch an anderen Standorten mit seinem Wagen präsent sein. Ein besonderer Service: Kunden können im Ladengeschäft bestellte Waren auf Wunsch auch auf dem Wochenmarkt abholen.
Seit mindestens acht Jahren bietet Holger Albrecht vom Windberghof ausschließlich auf dem Hof produzierte Käse- und Wurstwaren an, beides von Ziege und Rind. Da der Käse in St.¦Blasien produziert werde, biete es sich an, diesen auch auf dem Wochenmarkt zu verkaufen, erklärte er. Und das sei auch noch nachhaltig, denn Albrecht bringt seine Produkte mit dem Fahrrad auf den Markt. Zu seinen Kunden gehören überwiegend Stammkunden, in Ferienzeiten mit vielen Touristen sei ein Peak nach oben zu verzeichnen, berichtete er. Denn die Gäste nähmen gerne Käse aus St.¦Blasien mit nach Hause. Und auch Kunden, die im Fernsehen Berichte über den Windberghof gesehen hätten, kämen, teilweise auch von weiter her, nach St. Blasien, um den Käse vom Windberghof zu kaufen. Ein großes Angebot an Marmeladen, auch außergewöhnliche Sorten wie Blutpflaume, verschiedene Essig- und Ölsorten sowie Strickwaren bringt Karin Maier mit zum Wochenmarkt – alles selbstgemacht. Das Kochen von Marmeladen sei für sie wie eine Meditation, sagte Maier. Der Verkauf rentiere sich nicht, ist aber ein lieb gewordenes Hobby für sie.
Aus Strittberg war eine Kundin gekommen. Sie hatte die Kinder zur Schule gebracht und nun die Gelegenheit genutzt, um auf dem Markt einzukaufen. Oliven und Antipasti hatte sie mitgenommen, am Abend soll es einen Antipasti-Teller geben. „Das spart das Kochen“, sagte sie und lacht. Es sei „ein kleiner Markt, man bekommt alles, was man braucht“, fuhr sie fort. Als weiteres Plus des Wochenmarktes nannte sie Übersichtlichkeit, Sauberkeit und die Atmosphäre. Eine andere Marktbesucherin lobte die Freundlichkeit der Marktbeschicker und die Frische von Ost und Gemüse. Und anders als auf großen Märkten wie etwa dem Freiburger Wochenmarkt werde man nicht von der Fülle des Angebotes „erschlagen“. Eines fehlt ihr jedoch auf dem St. Blasier Wochenmarkt: Backwaren und ein größeres Käseangebot.
Termin: Der Wochenmarkt in St.¦Blasien findet immer freitags in der Zeit zwischen 8 und 13¦Uhr auf dem Sparkassenvorplatz statt.