Das Ehrenamt ist für die Angebote und Leistungen in den Städten und Gemeinden ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität. Das ist auch in St. Blasien so. Bernhard Link, Joachim Gfrörer und Marco Bach bringen sich mit großem Engagement in den Vereinen und Institutionen in St. Blasien und den Ortsteilen Albtal und Menzenschwand ein.
Bernhard Link ist das Ehrenamt in die Wiege gelegt worden
Bernhard Link hält das Ehrenamt für wichtig, weil es für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in einer Gemeinde sorgt. „Ich bin in einer Familie groß geworden, für die das Ehrenamt schon immer eine große Rolle gespielt hat“, sagt der 66-Jährige. Deshalb sei für ihn die Übernahme ehrenamtlicher Aufgaben nie eine Last, eher eine Bereicherung gewesen.
Schon mit zwölf Jahren trat er 1970 in die Jugendfeuerwehr ein. Später wurde er Jugendwart und Zugführer. Heute betreut er als Obmann die Altersabteilung der Feuerwehr. In der langen Zeit seiner Zugehörigkeit zur Feuerwehr habe er viele Einsätze, auch belastende erlebt, erzählte Link. So erinnere er sich an einen Brand im Altersheim in Todtmoos mit sieben Toten.
Eine Katastrophe war das Hochwasser in St. Blasien im Jahr 1990. Bei dem Einsatz sei er als Feuerwehrmann, aber auch als Ladenbesitzer besonders gefordert gewesen. „Mein Geschäft stand damals unter Wasser“, so Link. Auch der Sturm „Lothar“ im Jahr 1999 habe die Feuerwehr St. Blasien an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht. Aktuell kümmert sich die Altersabteilung der Feuerwehr um die Pflege der Wanderwege. Link gehört darüber hinaus dem Wege-Team der Stadt St. Blasien an. Die Mitglieder kümmern sich um die Strukturen der zukünftigen Gestaltung der Wander- und Radfahrwege.
Zwischen 2001 und 2009 war Bernhard Link Vorsitzender des Fördervereins Wildgehege. In diese Zeit fallen der Bau des Spielplatzes und der Futterstellen für die Wildschweine und das Rotwild.
Als Ladenbesitzer war Link ehrenamtlicher Delegierter für Baden-Württemberg im Bundesverband des Einzelhandels. Darüber hinaus gehörte er von 1995 bis 2005 als Beirat dem Vorstand einer Genossenschaft für den gemeinsamen Einkauf von Fachgeschäften an. Von 2005 bis 2010 führte er die Genossenschaft als Vorsitzender. Auch politisch war Bernhard Link engagiert: Als Vorsitzender der Freien Wähler gehörte er auch dem Gemeinderat von St. Blasien an.
Joachim Gfrörer bewegt einiges im Wintersport und in der Politik
Auch für Joachim Gfrörer, Inhaber des gleichnamigen Sporthauses und der angegliederten Schneesportschule in Menzenschwand, hat das Ehrenamt eine große Bedeutung. „Wenn in den Schwarzwalddörfern das Ehrenamt zusammenbricht und dieser Zusammenhalt in den Ortschaften fehlt, geht nichts mehr“, ist der 57-Jährige überzeugt. Als Mitglied in einigen Menzenschwander Vereinen brachte sich Gfrörer ehrenamtlich ein.
So gehörte er von 1979 bis 2005 dem Musikverein Menzenschwand an. Dort hatte er auch seine Ehefrau kennengelernt, die ebenfalls dort musizierte. Wegen der vielen kommunalpolitischen Aufgaben, unter anderem als Ortsvorsteher, beendete er 2005 seine Mitgliedschaft. Nach einem Unterbruch von einigen Jahren trat er 2022 über das Projekt „Impuls“ des Blasmusikverbandes wieder ein und gehört bis heute dem Verein an.
Seit 1986 ist Joachim Gfrörer auch Mitglied im Skiclub Menzenschwand, den er seit 1998 als Vorsitzender führt. Nach dem plötzlichen Unfalltod seines Vaters im Jahre 1972, sei es der SkiclubJahre 1972, sei es der gewesen, der sich, neben der Mutter, um ihn gekümmert habe, erinnert sich Gfrörer. Dort habe er als kleiner Bub seine ersten Erfahrungen auf den Ski gemacht. Nach dem Ende seiner aktiven Zeit als Skirennfahrer habe er sich zum staatlich geprüften Skilehrer ausbilden lassen und sich selbstständig gemacht. Seit 1981 engagiert sich Gfrörer auch in der Bergwacht und gehört dem Tennisclub Menzenschwand an.
Der Schwerpunkt seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ist die Gemeindepolitik. Zusammen mit einigen Gleichgesinnten hatte Gfrörer 1994 „eine junge Bürgervereinigung“ gegründet und trat für diesen politischen Verein bei der Kommunalwahl an, wo er zusammen mit Elmar Wild auf Anhieb in den Ortschaftsrat gewählt wurde. Auch nach Auflösung dieser Vereinigung blieb Gfrörer politisch aktiv, wechselte 2003 auf die CDU-Liste und wurde abermals in den Ortschaftsrat und den Gemeinderat von St. Blasien gewählt. Beiden Gremien gehört er bis heute an.

Seit 2004 ist Gfrörer Ortsvorsteher von Menzenschwand. Mit viel Engagement und politischem Geschick setzt er sich seither für die Interessen des Ortes ein. Zusätzlich zu seinen vielen Aufgaben als Ortsvorsteher übernahm er auch das Amt des Vorsitzenden der Forstbetriebsgemeinschaft Menzenschwander Tal. Seit 2017 ist er stellvertretender Vorsitzender der Waldgenossenschaft Südschwarzwald.
Marco Bach setzt sich mit viel Herzblut für Musik und die Kirche ein
Marco Bach wohnt seit Geburt in Schlageten im Albtal und fühlt sich in dem kleinen Ort sehr wohl. Das Ländliche liege ihm deutlich mehr, als das Leben in einer Stadt, sagt der 22-Jährige.
Grundsätzlich findet Marco Bach es wichtig, sich ehrenamtlich einzubringen, wie er sagt. Das Ehrenamt stütze so vieles in einer Gemeinde. Seit mehr als zehn Jahren ist der Bankkaufmann Mitglied im Musikverein Albtal. Der Entschluss, sich dem Musikverein Albtal anzuschließen, sei von der Familie angestoßen worden, denn auch seine Mutter, die Oma und der Opa, der Bruder und Onkel würden ein Blasinstrument im Musikverein Albtal spielen.
Schon als Kind habe er ein Instrument bei ehrenamtlichen Ausbildern des Musikvereins erlernt. Heute gäbe er das zurück und engagiere gleichfalls in der Jugendarbeit des Vereins. Als Beispiel nennt Bach die Kooperation zwischen dem Musikverein Albtal und der Jugendkapelle Dachsberg, wo er jungen Musikern das Trompetenspielen beibringt. Darüber hinaus gehört er seit einigen Jahren dem Vorstand des Musikvereins an.
Sein zweites Engagement gilt der Kirche, erzählt Bach. Seit den jüngsten Wahlen gehört er dem Pfarrgemeinderat im Albtal an. „Mein kirchliches Engagement ist auch ein bisschen von der Familie geprägt worden“, sagt Bach. Als Jugendlicher sei ihm das kirchliche Engagement mehr und mehr am Herzen gelegen. „Ich wollte auch mitreden und mitentscheiden“, sagt er. Zudem wisse er, dass es nur sehr wenige junge Leute gibt, die sich für die Kirche engagierten. Deshalb hat er sich zur Kandidatur entschlossen.
Seine Oma spielt seit vielen Jahren die Orgel bei den Gottesdiensten. Er habe sie oft begleitet und so schon sehr früh einen Bezug zur Kirche bekommen. Heute vertritt er seine Oma schon mal beim Orgelspielen, denn aufgrund ihres Alters könne sie nicht mehr alle Gottesdienste abdecken. Das Klavierspielen hat er als Kind gelernt, das Orgelspielen hat er sich als Autodidakt beigebracht.
St. Blasien in Zahlen, Daten, Fakten
- Kreis: Waldshut
- Fläche in Hektar: 5441
- Bevölkerung: 3664
- Einwohner pro km²: 67
- Pendler: ein: 1272, aus: 1105
- Altersdurchschnitt: 43,4
- Bildung: eine Grund-, Werkreal- und Realschule, eine katholische Privatschule (mit Internat)
- Miete pro m² in Euro: 6,14
- Wohnung Kaufpreis pro m² in Euro: 2210
- Haus Kaufpreis pro m² in Euro: 3043
- Bautätigkeit: Derzeit sind bei der Stadt St. Blasien keine freien Bauplätze verfügbar.
- Fernverkehr: nein
- Regionalbahn: nein
- Schwimmbäder: ein Thermalbad
- Gastro: ja
- Pflegeheime/Seniorenzentren: ja
- Hausärzte: 8
- Kitaplätze: Keine Angabe der Gemeinde. Laut Internetauftritt der Stadt gibt es drei Kindergärten, zwei sind in städtischer Trägerschaft, einer ist eine katholische Einrichtung.