Auf 900 Jahre Geschichte blickt Bettmaringen in diesem Jahr 2025 zurück. 1125 wird der Ort unter dem Namen „Pathemaringin“ zum ersten Mal urkundlich erwähnt, obwohl bereits 1092 ein Ortsadeliger namens „Altmann de Batemaringa“ in den Geschichtsbüchern auftaucht. Plattengräberfunde belegen eine frühe Besiedlung. Der Landgraf von Stühlingen wird 1337 als Dienstherr der Bettmaringer Adelsfamilie erwähnt, deren Burg südlich von Bettmaringen vermutet wird.

Im 14. Jahrhundert besaßen die Herren von Lupfen die Vogteirechte. Nach zwei weiteren Besitzern wurde das Vogteirecht Eigentum der Familie der Ewattinger, bevor es 1417 an St.¦Blasien verkauft wurde. Bettmaringen wurde Sitz eines sanktblasianischen Amtes, das 1721 nach St.Blasien verlegt wurde. Bettmaringen fiel mit der Grafschaft Bonndorf 1803 an das Maltesergroßpriorat in Heitersheim, 1805 an Württemberg und 1806 an Baden. 1813 war Bettmaringen badischer Amtssitz, gehörte dann zum Bezirksamt Bonndorf und seit dessen Auflösung 1924 zum Bezirksamt Landkreis Waldshut.
Es rangen sich viele Mutmaßungen um den Ort. Außer einer vermuteten keltischen Fliehburg soll es auch ein römisches Kastell auf der Gemarkung Ellert gegeben haben. In Elmar Zimmermanns geschichtlichen Splittern über Bettmaringen taucht ein „Patemar“ auf, der dem Dorf seinen Namen „Patemaringen“ gegeben haben soll. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurden beim Fundamentgraben im Pfarrgarten und am Abhang des Hatzenbergs alemannische gemauerte Gräber neu gelegt. Das Gräberfeld scheint ausgedehnt gewesen zu sein, denn es verlief bis unterhalb des Dorfes gegen die Illmühle hinab.

Die Geschichte Bettmaringens ist früh mit St. Blasien verknüpft. Abt Johannes II. Spielmann, der von 1519 bis 1532 dem Kloster vorstand, stammte aus Bettmaringen. Er musste miterleben, wie aufständische Bauern, auch aus Bettmaringen, 1525 das Kloster plünderten und es ein Jahr später in Brand setzten. Von 1508 gibt es Dokumente über einen Kirchenbau in Bettmaringen, der nach dem Brand der vorherigen Pfarrkirche in Angriff genommen worden war. Anfang des 17. Jahrhunderts muss diese Kirche wieder abgebrannt sein und im Juli 1660 brannte sie erneut, dieses Mal samt dem Pfarrhaus. Erst 1757, fast 100 Jahre später, war genügend Geld vorhanden, nämlich 14.449 Gulden, um eine größere, vollkommen neue Kirche zu bauen. 1806 und 1828 brannte diese Kirche zwei weitere Male, wobei der alte Zustand immer wieder hergestellt werden konnte. Beim Großbrand des Dorfes 1929 wurde die Kirche verschont.
Dieser Großbrand war am 3. Oktober des Jahres 1929 ein einschneidendes Ereignis. Kurz vor 17 Uhr brach der Brand aus, die meisten Menschen waren auf ihren Feldern und es bestand ein stürmischer Wind. Innerhalb weniger Stunden wurden 22 (von insgesamt 80) Anwesen vernichtet. Das Feuer begann gegenüber dem Rathaus und verletzte zwar keine Menschen, aber es tötete Groß- und Kleinvieh sowie zahlreiches Federvieh. Ein Gesamtschaden in Höhe von etwa einer Million Reichsmark war in kürzester Zeit entstanden. Trotz des Einsatzes von sieben umliegenden Feuerwehren konnte nur das Überspringen des Feuers auf Nachbarhäuser verhindert werden. Mangels Wasser wurden die Häuser auch mit Jauche übergossen.

Landrat, Bürgermeister, Pfarrer, Hauptlehrer, Landtagsabgeordnete, Kreis- und Bezirksräte starteten einen Spendenaufruf, um den 108 Betroffenen helfen zu können. Positiv war, dass Vierfünftel der Kosten durch die Gebäudeversicherung abgedeckt waren. Für die Gemeinde selbst entstand ein beträchtlicher Schaden, da das vernichtete Rathaus erst vier Jahre zuvor gebaut worden und noch nicht schuldenfrei war.