Einen „Kappenabend mal anders“ organisierten die Hungrigen Stühlinger anlässlich des 500-jährigen Jubiläums ihres Namens und der 140 Jahre der „Hungrigen“ selbst.
Sechs Guggenmusiken gestalteten den Jubiläumsabend im Hof der Realschule, der sich von Stunde zu Stunde mehr füllte. Die Dobeli-Röhrer aus Altenburg starteten schon am frühen Abend und stimmten die närrischen Gäste ein. Dann begeisterten die Menhir-Hexen aus Degernau mit ihrer Feuershow, bevor die „Schwarzwaldmädels“ Heavy Blechis das Publikum mitrissen.
Trotz Minusgraden ging der fetzige Abend weiter mit den „Hüttä-Rüttler aus Mauchen, den Geisse-Guggis aus Weizen und zu guter Letzt mit den Bügä-Rumpler aus Bettmaringen. Zunftmeister Daniel Fechtig freute sich über den guten Zuspruch, machte aber deutlich, dass um 1 Uhr Schluss sein werde.
Am 7. April 1525 haben Bauern der Landgrafschaft Stühlingen das Kloster St. Blasien belagert, erstürmt und geplündert. Dabei soll es die Stühlinger Bauern in die Küche und die Bettmaringer in den gut gefüllten Klosterkeller gezogen haben. Als die Bettmaringer dann nach Genuss von zu viel Wein großen Hunger verspürten und sich in die Küche begaben, hatten die Stühlinger bereits die gesamten Essensvorräte aufgegessen. Wütend darüber wurden die Stühlinger von den Bettmaringern als die „Hungrigen“ beschimpft.
Der erste Maskenschnitzer Artur Würth ließ sich in den 1950er Jahren davon inspirieren und gab der Holzmaske des Stühlinger Plätzle-Hansele den Gesichtsausdruck eines „Hungrigen“. Die Narrenzunft Hungrige Stühlinger 1885 verdankt somit ihren Namen der 500 Jahre zurückliegenden Begebenheit aus der Zeit des Bauernkrieges.