„Fischkopp trifft Lebküchler“, unter diesem Motto war der Hamburger Fischmarkt von Freitag bis Sonntag mittlerweile zum 20. Mal zu Gast in Todtmoos. Maßgeblich an der Organisation beteiligt war auch in diesem Jahr wieder Friedrich Maier, Mitbegründer und Chef des aktiven Todtmoos.
Zusammen mit Achim Borgschulze von der Gilde der Marktschreier und dem Todtmooser Bürgermeister Marcel Schneider eröffnete er am Freitag den Hamburger Fischmarkt, und Schneider kündigte für den Nachmittag auch das Erscheinen der Lebküchler an.
Hier war was los
Für Todtmoos war es die 20. Auflage des Hamburger Fischmarkts. Rund um den Platz am Eingang zur verkehrsberuhigten Zone in der Todtmooser Mitte standen jeweils die großen Verkaufswagen von Nudel-Kiri, Käse-Mai, Aal-Hinnerk, Milka-Maxx und Wurst-Toni, und die Marktschreier bemühten sich lautstark nach Kräften, einander die ersten Kunden streitig zu machen.
Langsam kamen die Marktschereier auf Touren, warfen sich immer wieder gegenseitig Liebenswürdigkeiten an den Kopf, machten sich lustig über vorbeiziehende Besucher, indem sie sie verdächtigten, Veganer oder gar Frutarier zu sein. Dass man dabei ihre Äußerungen nicht auf die Goldwaage legen sollte, gehört zur Natur der Sache. Wenn sie dann aber einen Kunden an Land gezogen hatten, gaben sie auch gerne Tipps zu ihrem Angebot und gingen im Rahmen der Möglichkeiten auch auf die Wünsche der Kunden ein.
Lediglich der Stand von Käthe-Kabeljau mit ihrer großen Auswahl an Fischbrötchen beteiligte sich nicht an dem Wortgefecht. Dazu wäre auch gar keine Zeit gewesen, denn dort deckten sich gleich zu Beginn die Gäste mit einem Vesper ein, unter ihnen natürlich auch Maier und Schneider.
Und da das Wetter – ein wahres Geschenk in diesem Jahr – zu dem Event optimal passte, waren auch die Getränkestände heiß begehrt. Neben der Marktschreiergilde beteiligten sich noch einige kleinere Anbieter an dem Markt, ein Kinderkarussell und die abendliche musikalische Unterhaltung rundeten das Ganze ab.

In diesem Jahr nicht mehr dabei war Patrik Ziergöbels Freund Achim, der vom Wurststand herunter mit seinem lauten Organ stets die Oberhand auf dem Platz hatte. Früher als erwartet musste Patrik nun Achims Erbe antreten. Seit 16 Jahren waren die beiden zusammen unterwegs, 42 Wochen im Jahr, jeden Freitag, Samstag und Sonntag. Mit seinem leicht rollenden „R“ outet sich Patrik Ziergöbel als waschechter Bayer, und tatsächlich war er zu den Marktschreiern über die Faszination gekommen, die diese auf den damals Jugendlichen bei ihrem Gastspiel in seiner Heimat auf ihn ausübten. „Wir haben natürlich, wie so viele Branchen, auch ein Nachwuchsproblem, und nicht jeder eignet sich für diesen Job“, erklärte der Marktschreier, und es sei daher durchaus üblich, immer mal wieder den Ein oder Anderen einzuladen, sich auszuprobieren.