Mit einer ungewöhnlichen Aktion machte die Todtmooser Feuerwehr am vergangenen Samstag auf einen Mangel an aktiven Einsatzkräften aufmerksam. An alle 1250 Haushalte der Gemeinde wurden rote Haushalts-Löschkübel verteilt. In einem beigefügten Informationsblatt machte die Feuerwehr auf ihre akute Personalnot der Truppe aufmerksam und warb um neue Mitglieder. Bereits am Morgen trafen sich die Mitglieder aller Abteilungen im Gerätehaus, um die Eimer zu bekleben und in die Feuerwehrfahrzeuge zu verladen. Dann wurden alle Todtmooser Haushalte angefahren und die Eimer verteilt.
Benjamin Ernst, der Kommandant der Todtmooser Wehr: „Nach dem aktuellen Feuerwehrbedarfsplan benötigen wir 45 Aktive in der Einsatzabteilung. Derzeit haben wir aber nur 31 aktive Einsatzkräfte“. Der Mangel an Kräften wird auf den demografischen Wandel in der Bevölkerung zurückgeführt. Auch der Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde ist ein Grund. Dies macht sich besonders tagsüber bemerkbar, wenn Einsatzkräfte angefordert werden und erst von außerhalb anfahren müssen. Das kostet wertvolle Zeit. Der Appell auf dem Informationsblatt ist deutlich formuliert: „Um auch künftig bei größeren und zeitkritischen Einsätzen rechtzeitig Hilfe leisten zu können, bitten wir dich, aktiv bei deiner Feuerwehr mitzumachen“. Und weiter heißt es: „Dieser Haushalts-Löschkübel soll mit einem gewissen Witz darauf aufmerksam machen, dass die ehrenamtliche Tätigkeit einer Freiwilligen Feuerwehr wichtig und nicht selbstverständlich ist“.
Das der Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr nebenbei läuft, ist nach Ansicht von Benjamin Ernst nicht mehr so in den Köpfen der Menschen.
Eine Feuerwehr im Landkreis Waldshut warb auf diese Weise bereits um neue Mitglieder. Das brachte die Todtmooser Feuerwehr auf den Gedanken, es ebenfalls auf diesem Weg zu versuchen.
Interessierte sind zu den Übungsabenden in den kommenden Wochen eingeladen. Diese sind jeweils montags ab 19.30 Uhr am 4. und 25. April im Feuerwehrgerätehaus in der Wehratalhalle.