Andreas Böhm

Der Todtmooser Gemeinderat vertagte in seiner jüngsten Sitzung den Beschluss über eine mögliche Öffnung des Freibades Aquatreff. Die strengen Vorgaben nach der aktuellen Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg erschien vielen Räten im Todtmooser Freibad nur schwer umsetzbar. Es sollen zunächst weitere Lockerungen abgewartet werden und dann kurzfristig im Umlaufverfahren über eine Öffnung beschlossen werden.

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Rechnungsamtsleiter Uwe Bonow erläuterte dem Gremium die Maßnahmen, die im Badebetrieb zu ergreifen wären. In einigen Bereichen kann der geforderte Mindestabstand nicht eingehalten werden, so Bonow. Sanitäre Einrichtungen und Umkleidekabinen können nur eingeschränkt genutzt werden. In den Becken sind bezüglich der Personenzahl und Schwimmrichtung ebenfalls strenge Vorgaben nötig. Auf den beiden Liegewiesen muss die Zahl der Gäste ebenfalls beschränkt werden.

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Die Einführung eines neuen Kassensystems sowie eines Buchungssystems sind wohl auch unumgänglich. Um die Vorgaben umzusetzen und vor allem auch zu kontrollieren, wären nach Angaben von Bürgermeisterin Janette Fuchs neben dem Schwimmmeister mindestens 10 bis 16 weitere Personen nötig: „Wenn man will ist alles machbar“, so Fuchs.

Probleme für Gemeinde

Das Hauptproblem sah die Bürgermeisterin beim Personal und bei der notwendigen Reinigung: „Wir stoßen hier an unsere Grenzen. Mit unserem Personal ist das nicht zu stemmen“. Schwimmmeister Olaf Schwandt sah dies ähnlich und schlug vor, auf eine Lockerung der Verordnung zu warten. Ratsmitglied Jörg Zimmermann, CDU, vertrat die Meinung, sich die Option für die Öffnung des Bades offenzuhalten. Er schlug vor, die Situation im Rhythmus von zwei Wochen neu zu beurteilen. Zimmermann befand zudem, dass wegen der strengen Vorgaben der Badespaß auf der Strecke bleiben könnte. CDU-Rätin Bettina Fuchs gab die Übernahme der Haftung durch die Gemeinde zu bedenken.

Suche nach ehrenamtlichen Helfern

Auf Nachfrage von Ratsmitglied Michael Schmitz, Freie Wähler, erklärte die Bürgermeisterin, dass Personen, die einer Risikogruppe angehören, nicht im Bad beschäftigt werden können. Wolfgang Jehle, Freie Wähler, brachte eine tageweise Öffnung des Bades ins Spiel. Jörg Oehler, Freie Wähler, zu dem Thema: „Das Bad ist für die Gemeinde wichtig; wir sollten alles daransetzen, es zu öffnen“. Nun soll ein Aufruf wegen ehrenamtlicher Helfer für das Freibad gestartet werden. Noch haben die Räte und die Bürgermeisterin die Hoffnung nicht aufgegeben, das Aquatreff in absehbarer Zeit öffnen zu können. In der Bürgerfragestunde im Vorfeld hatte Joachim Zimmermann die Räte bereits um eine vernünftige Entscheidung gebeten. Die Gemeinde lebe vom Fremdenverkehr, es solle keinen totalen „Cut“ geben.