Nun ist der Kampf um das Todtmooser Bürgermeisteramt ein Triell. Neben der Amtsinhaberin Janette Fuchs und Mitbewerber Marcel Schneider, Hauptamtsleiter in Furtwangen, steigt nun auch überraschend der Kölner Journalist und Buchautor Tobias Büscher ins Rennen um das Amt ein.
Der 57-Jährige hat seine Unterlagen eingereicht, das bestätigte Veronika Hummel vom Hauptamt in Todtmoos. Sie ist Mitglied des Wahlausschusses und führte gegenüber dem SÜDKURIER den Eingang der Bewerbung an.
Wer ist Tobias Büscher?
Geboren wurde Büscher in Wuppertal, aufgewachsen ist er in Meerbusch in der Nähe von Düsseldorf. Die Verbindung nach Todtmoos entstand aber schon im Alter von 15 Jahren.
Seine Eltern kauften damals in Schwarzenbach ein altes Schwarzwaldhaus aus dem 19. Jahrhundert. Seit dem war Büscher auch während seines Studiums in Gießen oder Madrid mehrmals im Jahr Gast in Todtmoos. Sollte er gewählt werden, wolle er dauerhaft in Todtmoos wohnen.
Kandidat präsentiert erste Ideen
Dass er jetzt überhaupt wieder in Todtmoos ist, liegt am Krieg in der Ukraine. „Ich habe mich hilflos gefühlt“, erzählt Büscher. Seine 99-jährige Mutter habe ihn daraufhin kontaktiert – zusammen haben sie in Todtmoos drei geflüchtete Frauen und zwei Kinder im großen Haus aufgenommen.
Seither hat sich viel geändert. Büscher sei begeistert gewesen, wie die Todtmooser reagiert hätten und mitgeholfen haben. Nach vielen Gesprächen seien die Leute auf ihn zugekommen und hätten gesagt: „Tobias, bewirb dich doch.“
Nun hat er seine Unterlagen eingereicht. „Ich will einfach mal anders gestalten, als zu schreiben“, erklärt Büscher seine Motivation. Die genauen Themen will er aber erst im Juni verraten – dann wird er seine erste Wahlkampfrede halten. Trotzdem kündigt er an, zum einen ein großes Sommerfest in Todtmoos zu planen, analog zum Schlittenhunderennen im Winter.
Kontakte und Kommunikation
Außerdem plane er eine Partnerschaft mit einer neuen Gemeinde, um Todtmoos auch außerhalb des Schwarzwaldes groß zu machen. „Wenn für die Leute Todtmoos der Schwarzwald ist, dann haben wir gewonnen“, sagt Büscher.
In der Medienarbeit sieht er seine Stärke. Durch seine Arbeit als Buchautor von verschiedenen Reiseführern habe er auch Kontakte zu Verlagen, die über den Schwarzwald schreiben. Er sagt: „Todtmoos braucht eine gute Geschichte.“
Bis zu seiner ersten Rede im Juni will sich Büscher noch weiterbilden. Ihm sei bewusst, dass er in Verwaltungsfragen weniger Erfahrung hat als seine Konkurrenz. Die Aufgabe des Bürgermeisters sehe aber vor allem als Schnittstelle zwischen Verwaltung und Bürgern.