Todtmoos – Der Ausbau des Glasfasernetzes in Todtmoos läuft nicht so rund wie von der Verwaltung und vielen Einwohnern gewünscht. Das hat vielfältige Gründe. Die komplette Fertigstellung des kommunalen Netzes wird sich wohl bis in das Jahr 2025 hinauszögern.

Daniel Stoll und Bauleiter Florian Stucke von der ausführenden Firma Daniel Stoll Bau erläuterten auf Bitte der Verwaltung in der letzten Sitzung des Gemeinderates die Gründe für die Verzögerung und den in Teilen schleppenden Ausbau des Ortsnetzes.

Nach der Insolvenz der ausführenden Firma Stark Energies übernahm die Firma Stoll Bau nach Verhandlungen mit dem Planungsbüro Gutmann die Arbeiten. Die begonnene Ausführung als gefräste, schmale Gräben kam für Daniel Stoll nicht infrage, da in einigen Gräben zusätzliche Rohre verlegt werden mussten. Zudem mussten die von der insolventen Baufirma teils mangelhaft ausgeführten Arbeiten aufgrund der schmalen Gräben zeitaufwendig korrigiert werden. Es fehlte auch an der Übersicht, wo schon überall Kabel und Hausanschlüsse verlegt wurden: „In Todtmoos wurde an allen Ecken angefangen. Man hat nicht gewusst, wie weit sie sind“, so Daniel Stoll. An 70 Steckschüssen habe die Firma Stoll über zwei Monate hinweg nur Fehler beseitigt, erklärte der Firmenchef. Zudem musste nach Angaben Stolls auch PAK belasteter Aushub zunächst ordnungsgemäß gelagert und entsorgt werden. Dann hat die Baufirma damit begonnen, das Ortsnetz ab der Hauptschule und Jägermatt Stück für Stück auszubauen. Probleme gab es auch bei der zusätzlichen Verlegung einer Fernwärmeleitung in Richtung Todtmooser Hof.

Weil zunächst nicht klar war, welche Häuser angeschlossen werden, musste zweimal aufgegraben werden. Ein weiteres Problem stellten die schon vor vier Jahren geschlossenen Verträge für die Hausanschlüsse mit privaten Eigentümern dar, sagte Daniel Stoll. Inzwischen haben sich teilweise die Besitzverhältnisse geändert; neue Eigentümer beantragten nachträglich einen Anschluss an das Breitbandnetz. Um die Übersicht zu behalten, kümmert sich nun der Leiter des Bauhofes, Siegfried Opfer, explizit darum, wo Hausanschlüsse gewünscht sind. Die privaten Anschlüsse in der Murgtalstraße, im Häusleweg und in der Hauptstraße sind fertiggestellt. Nach der Schließung der Gräben in der Todtmooser Grüntalstraße wird nach Informationen von Daniel Stoll in der Kirchbergstraße mit den Arbeiten begonnen.

Dadurch kann der Lückenschluss mit den nördlichen Ortsteilen, wie etwa Todtmoos-Lehen, gemacht werden. Diese Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im Jahr 2025 erfolgt dann der finale Bauabschnitt an der Forsthausstraße Richtung Oberdorf mit Seitenstraßen.

Neue Strategie gefragt

Auf Nachfrage aus der Ratsrunde bezüglich der Einblasarbeiten erklärte Bürgermeister Marcel Schneider, das man mit der Firma im ständigen Austausch stehe, und immer wieder nachgebohrt werde: „Wir sind an einer Abstimmung mit einer neuen Strategie“, so Schneider. Derzeit bewege sich die Gemeinde im ursprünglichen Kostenrahmen, sagte der Bürgermeister. Ratsmitglied Jörg Zimmermann, CDU, bat darum die weiteren Schritte der Arbeiten für die Bürgerschaft transparent im Mitteilungsblatt zu dokumentieren.

Bürgermeister Marcel Schneider abschließend: „Wir hatten uns alle einen schnelleren Ablauf gewünscht, aber wir bleiben dran“.