Die Ühlingen-Birkendorfer müssen ab 1. Januar 2020 mehr für frisches Wasser bezahlen. Die Wasserverbrauchsgebühr steigt von derzeit 2,35 Euro pro Kubikmeter um 65 Cent auf 3 Euro. Gleichzeit wird die Abwassergebühr von derzeit 3,50 auf 3 Euro pro Kubikmeter gesenkt.
Wasser und Abwasser
Die Wasserabgabe hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. Wetterbedingt ist sie 2018 erheblich gestiegen, 2019 rechnet die Gemeinde wieder mit einem kleinen Rückgang. Rechnungsamtsleiter Martin Blum erläuterte dem Gemeinderat die Gebührenkalkulation der Wasserversorgung für 2020 bis 2022. In die Rechnung eingeschlossen sind Unterhaltsaufwendungen, für die kommenden drei Jahre sind Sanierungsmaßnahmen für rund 200.000 Euro geplant.
Auch die Entwicklung der Personalkosten wurde ins Auge gefasst. Derzeit sind zwei Mitarbeiter im Einsatz, die in Auftrag gegebene Personalbedarfsanalyse spricht von drei notwendigen Mitarbeitern. Als Zukunftsmusik wird die Beauftragung der Stadtwerke Waldshut-Tiengen in Erwägung gezogen. In der Entwicklung der Gesamtkosten sieht Blum eine Steigerung von derzeit 600.000 auf 900.000 Euro.
Obwohl zur Deckung der Gesamtkosten eine Erhöhung auf 3,19 Euro pro Kubikmeter notwendig wäre, beschloss der Gemeinderat eine Erhöhung um 65 Cent auf 3 Euro. Somit können im Haushaltsjahr 2020 zusätzliche Gebühreneinnahmen in Höhe von 159.250 Euro erwartet werden. „Dass Ühlingen-Birkendorf im kreisweiten Vergleich an der oberen Kante liegt, ist der topografischen Lage mit den vielen Ortsteilen geschuldet“, erklärte Martin Blum. Die Höhe der Gebühren helfe aber auch, Förderanträge zu stellen. In naher Zukunft wird die Gemeinde demnach einen Förderantrag für die Wasserversorgung in Berau stellen. Letztlich sei die Gemeinde mit einer guten Wasserversorgung auch für kommende Trockenjahre gewappnet.
Im Gegensatz zur Wasserversorgung darf bei der Abwasserbeseitigung kein Gewinn erwirtschaftet werden. Ühlingen-Birkendorf ist auch eine der wenigen Gemeinden, die keine Niederschlagswassergebühr eingeführt hat. Für Unterhaltsmaßnahmen und Sanierungsmaßnahmen werden pro Jahr 180.000 Euro eingesetzt. Für die folgenden Jahre wurden auch der Neubau des Abwassersammlers Berau-Gutenburg und die Teilstillegung der Kläranlage Berau berücksichtigt.
Der Gemeinderat hat beschlossen die Abwassergebühr für den Kalkulationszeitraum 2020 bis 2022 auf 3 Euro pro Kubikmeter festzusetzen. Das Fazit von Martin Blum lautete: „Für den Endverbraucher liegt die Erhöhung im Rahmen – gesamtgesehen in den kommenden drei Jahren.“