„Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Gemeinde gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern“, so lautet ein Auszug aus der Verpflichtungserklärung, die der alte und neue Bürgermeister Christian Behringer in der Gemeinderatssitzung im Schwarzwaldhaus der Sinne ablegte. Die Sitzung wurde von Bürgermeisterstellvertreter Dominik Seidler geleitet und musikalisch umrahmt von Thomas Stiegeler und Georg Seidler.
Bürgermeisterstellvertreter Dominik Seidler freute sich nicht nur über ein volles Haus, sondern auch über zahlreiche Prominenz wie Grafenhausens Ehrenbürger Erich Kiefer, Landrat Martin Kistler, die Rathauschefs aus Ühlingen-Birkendorf, Stühlingen und Albbruck sowie mit Christian Rasch den Chef der Staatsbrauerei Rothaus. Der Bürgermeisterstellvertreter rief in Erinnerung, dass sich Christian Behringer am 16. September „nach einem engagierten Wahlkampf“ bei einer recht hohen Wahlbeteiligung (74,14 Prozent) mit 754 Stimmen gegen seinen Mitbewerber Mario Isele (565 Stimmen) durchsetzen konnte.

Demnach kann Christian Behringer in den nächsten acht Jahren die Gemeinde Grafenhausen als Bürgermeister weiterführen. „Wir, die Gemeinderäte, Ortsvorsteher und Ortschaftsräte, freuen uns auch zukünftig gemeinsam den besten Weg in allen Angelegenheiten zu suchen und akzeptable Lösungen für alle zu finden, um die bisher sehr erfolgreiche Arbeit in Grafenhausen fortzusetzen und die Gemeinde weiter voran zu bringen“, betonte Dominik Seidler und wünschte Christian Behringer auch weiterhin bei allen Entscheidungen eine „glückliche Hand“.
Nach der mündlichen Wiederholung der Verpflichtungsformel durch Christian Behringer verpflichtete der Bürgermeisterstellvertreter den Rathauschef per Handschlag für die kommenden acht Jahre im Amt. Als Geschenk überreichte er eine moderne Interpretation des Gemeindewappens von Simon Stiegeler, das „immer an Gerechtigkeit und Ausgeglichenheit“ erinnern soll.
Motivation für weitere Arbeit
„Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl sehe ich als Motivation für meine weitere Arbeit“, hob Christian Behringer in seiner Ansprache hervor. Wohl wissend, dass er nicht von allen gewählt worden war, rief er den Bürgern zu, dass er ein Bürgermeister für alle sein wolle und sich zum Wohl der Gemeinde ins Zeug legen werde. Ein Bürgermeister sei keine Person, die in großer Distanz agiere, sondern ein Nachbar und Mensch, den man ansprechen und sowohl Anregungen oder Kritik mitteilen könne. Als Rathauschef werde er das Fähnchen nicht in den Wind hängen, er werde sich auch nicht verbiegen, aber genau zuhören und aufpassen.
„Dem einen oder anderen unter Ihnen bin ich vielleicht ein wenig zu spröde oder wortkarg – so bin ich eben, dazu stehe ich“, betonte Behringer. Dafür aber betreibe er seine Arbeit und Politik nicht auf der Grundlage von Emotionen, sondern mit Sachverstand. „Ich betreibe Realpolitik mit Augenmaß und eine Politik des Machbaren – auch wenn sich dies nicht unbedingt glamourös anhört“, sagte er und fügte an, dass „wir bisher damit gut gefahren sind“. Die Zuhörer applaudierten langanhaltend.
Großes Interesse am eigenen Ort
Die hohe Wahlbeteiligung habe für den Landrat gezeigt, wie groß das Interesse der Bürger am eigenen Ort sei. In Grafenhausen sei in den vergangenen acht Jahren viel erreicht worden: „Investitionen in der Größenordnung von 14 Millionen Euro sprechen eine deutliche Sprache“, so Kistler. Er sei sehr zuversichtlich, dass unter Christian Behringer auch in der zweiten Amtszeit viel geleistet werde, und rief die Bemühungen für eine Aufnahme ins Landessanierungsprogramm in Erinnerung.