Der Platz vor der Grundschule in Grafenhausen soll umgestaltet werden. Um mehr Bewegung in die Pausen zu bringen, sollen Spielgeräte für alle Altersgruppen aufgestellt werden. Vorschläge von Seiten des Schulfördervereins lagen vor und wurden von Bauhofleiter Michael Lüber, der die Maßnahme im Rahmen einer Ortsbesichtigung sowie in der öffentlichen Ratssitzung vorstellte, in die Planungen eingearbeitet. Im Haushalt sind 20 000 Euro eingestellt.
Um es gleich vorweg zu nehmen: Viel Platz für einen richtigen Spielplatz steht auf dem Pausenhof vor der Grundschule in Grafenhausen nicht zur Verfügung. Im Grunde genommen wäre mehr Raum für Neugestaltungen vorhanden, wenn die Fläche lediglich als Pausenplatz genutzt werden würde. Dies aber ist nicht der Fall, weil sich hier auch ein Teil des alljährlichen Dorffestes von Grafenhausen abspielt. Örtliche Vereine wie die Trachtenkapelle Rothaus oder der Sportverein haben letztlich die Größe ihrer Festzelte an die bisherigen Gegebenheiten angepasst. Da dies nicht so ohne weiteres zu ändern sein wird, mussten daraufhin bei der Planung von zusätzlichen Spielbereichen, die mit Geräten ausgestattet werden sollen, Abstriche hingenommen werden.
Mehr Bewegungsmöglichkeiten für Schüler
Bereits im Sommer gab es eine Besichtigung der Örtlichkeit mit allen Beteiligten – Vorsitzender des Schulfördervereins, Schulvertreter, Bauhof und Verwaltung. Vorschläge für neue Bereiche, auf denen durch Spielgeräte den Schülern mehr Bewegungsmöglichkeiten in den unterrichtsfreien Zeiten ermöglicht werden sollen, wurden gemacht und von Bauhofleiter Michael Lüber in die Planungen eingearbeitet.
Die Umsetzung soll im Rahmen des vom 3. bis 18. Juni stattfindenden IBG-Workcamps (Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten) erfolgen. Im Zuge dieses Workcamps kommen junge Menschen aus der ganzen Welt nach Grafenhausen, um gemeinsam für zwei bis drei Wochen freiwillig an einem gemeinnützigen Projekt zu arbeiten. Die Workcamps in Deutschland werden finanziert durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie auch von der Europäischen Union. In Grafenhausen wird das Projekt finanziell von der Gemeinde unterstützt.
Diskussion im Gemeinderat
Vor der Gemeinderatssitzung stand ein Vor-Ort-Termin mit allen Beteiligten auf der Tagesordnung. Drei mögliche Standorte stellte der Bauhofleiter vor. So benötigt das Element mit einem mehrteiligen Klettergerüst relativ viel Platz, weil der Gesetzgeber umfangreichen Fallschutz verlangt. Um wenig asphaltierte Fläche vom bisherigen Schulhofgelände zu entfernen, müsste das abschüssige Gelände aufgefüllt und durch eine 1,8 Meter hohe Mauer entlang des Schmittengrabens in Richtung Volksbankgebäude gestützt werden. Ein Punkt, der später in der Ratssitzung für Diskussionsstoff sorgte.
Die Mauer werde aus Sicht der Verantwortlichen keinen Schönheitspreis gewinnen, das Wort der „Klagemauer“ machte bei der Diskussion unter den Gemeinderäten bereits die Runde. Von zwei weiteren kleineren Wipp-Elementen musste man sich angesichts der Platzsituation bereits verabschieden. Nach Einwand der Schulleitung wurde der Alternativvorschlag von Bürgermeister Christian Behringer, den Spielbereich hinter das Grundschulgebäude zu legen, zu den Akten gelegt. Dieser Platz sei nicht nur zu schattig und unattraktiv, auch könnten bei der Pausenbeaufsichtigung nach pädagogischer Auffassung Probleme entstehen. Als nahezu unproblematisch erwies sich die Neugestaltung der Schwebebalken hinter dem Narrenbrunnen.
Linde bleibt stehen
An der Steilböschung Richtung Landesstraße sah die Planung eine kleine, 1,5 Meter hohe Rutsche vor. Eine Idee, die bei etlichen Gemeinderäten nicht besonders viel Anklang fand. Für einen Kindergarten ja, für die Grundschule sei dieses Element nicht attraktiv genug. Um diese „Babyrutsche“ zu realisieren, sollte zudem die auf der Böschungsoberkante stehende Linde der Kettensäge zum Opfer fallen. Dies ging einigen Räten über die Hutschnur, einstimmig sprach sich das Gremium nach Diskussion gegen die Fällung aus, für die sich Behreinger mit dem Bauhofleiter stark machte und als Einziger dafür stimmte. Ein anderer Baum muss aus Gründen der Sicherheit gefällt werden.