Nach dem traditionellen Erste-Werktag-Gottesdienst in der Pfarrkirche begrüßte im Anschluss Norbert Schwarz 72 Personen, unter ihnen Bürgermeister Tobias Gantert und Pfarrer Christoph Eichkorn, im Gasthaus „Post“. Im Amt des Ortsvorstehers war es seine letzte Bürgerversammlung. So lag ein Hauch von Abschied über der Versammlung. Schon vor einem Jahr hatte Schwarz angekündigt, dass er nach 20 Jahren bei den Kommunalwahlen am 9. Juni 2024 nicht mehr kandidiere. Besonders junge Leute seien aufgerufen, für Ortschafts- und Gemeinderat zu kandidieren und die Zukunft in Dorf und Gemeinde mitzugestalten.

Nach dem Totengedenken erfüllte er den Wunsch, zum Auftakt das Birkendorfer Heimatlied zu singen. Ausgeteilte Liedblätter ermöglichten das Mitsingen mit Wolfgang Schilke, Helmut Mutter und Instrumentalbegleiter Hansjörg Dörflinger.

Das war 2023 in Birkendorf wichtig

In seinem Bericht blickte der Ortsvorsteher auf 2023 zurück und berichtete mit Bildern über Geleistetes.

Dass Gremium beriet in 13 Sitzungen über verschiedene Projekte. Themen waren unter anderem die Querungshilfe, das POP-Gebäude beim Haus des Gastes, der Kugelwald-Parkplatz, die Gehwegsanierung mit neuer Leitungsverlegung, ein Geschwindigkeitsmessgerät oder die Rathausplatzsanierung.

Ortsvorsteher Norbert Schwarz zieht Bilanz über Geleistetes im Jahr 2023. Im Amt des Ortsvorstehers war es seine letzte ...
Ortsvorsteher Norbert Schwarz zieht Bilanz über Geleistetes im Jahr 2023. Im Amt des Ortsvorstehers war es seine letzte Bürgerversammlung. Bei den Kommunalwahlen im Juni wird er nach 20 Jahren im Amt nicht mehr kandidieren. | Bild: Ursula Ortlieb

Ein Ersatz für die historische Glocke des Glockengießers Columban Schnitzer wurde in Innsbruck gegossen und aus dem Ortsbudget finanziert. Die Leihgabe der Familie König in Steinabad war auf Initiative von Hansjörg Gäng und Helmut Kaiser im Haus des Gastes untergebracht und ist jetzt Besitz von Birkendorf.

Der geplante Funkmast im Oberholz werde laut Vodafone vorerst nicht gebaut.

Beim anonymen Grabfeld wurde ein Gedenkstein gespendet, ehrenamtlich beschriftet und aufgestellt.

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Zahlen und Fakten

Die Einwohnerzahl des Ortsteils ist 2023 erneut um 31 auf 1422 gestiegen. 15 Geburten standen vier Sterbefälle gegenüber. 86 Flüchtlinge von insgesamt 202 in der Gemeinde leben derzeit in Birkendorf, davon rund 50 im Wohnheim Oberholz.

50-jährige deutsch-französische Freundschaft

Gemeinde- und Ortschaftsrätin Marianne Buchmüller gab einen Rückblick auf das Jubiläumfest 2023 in Machecoul-St. Meme und in Ühlingen-Birkendorf. Sie dankte allen Ortsvorstehern für deren Mitwirkung beim Festprogramm. Mit Bildern berichtete sie von den Feierlichkeiten in den Partnergemeinden. Berührende Momente beim Festakt der erneuten Besiegelung der Partnerschaft machten deutlich, dass Kriege durch freundschaftliche Beziehungen vermieden werden.

Ortschafts- und Gemeinderätin Marianne Buchmüller berichtete von den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft ...
Ortschafts- und Gemeinderätin Marianne Buchmüller berichtete von den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit der Stadt Machecoul-St- Même, die dem Gemeindeverband Communauté Communes Sud Retz Atlantique angehört. Die Partnerschaft wurde 2023 erneuert und auf alle zugehörigen Gemeinden erweitert. | Bild: Ursula Ortlieb

Norbert Schwarz hatte anlässlich des Jubiläums seine Reise nach Machecoul mit dem Besuch von Kriegsschauplätzen verbunden, wo sein Großvater als Soldat kämpfen musste. In 100 Tagen seien dort 300.000 junge Menschen aus Frankreich und Deutschland ums Leben gekommen. Dies zeige die Bedeutung der Freundschaft mit Frankreich und Nachbarländern für den Frieden. Die Jugend sollte auf diesem Weg für demokratische Werte von Frieden und Freiheit weitergehen.

Schlaglichter in der Gesamtgemeinde

Über einen erfreulich niedrigen Schuldenstand und kommunale Großprojekte berichtete Bürgermeister Tobias Gantert. Der ab 2026 beschlossene Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern und deren schrittweise Einführung ab 2025 stelle die Kommune vor große Herausforderungen. Weder die Lösung des Personalmangels, noch die Kostenfrage sei geklärt, die auch bei den notwendigen Kindergartenerweiterungen ein Problem darstellen.

Die Erhöhung der Wassergebühren, erläuterte Gantert ausführlich. Topografisch aufwendige Leitungssysteme, die erneuert werden müssen seien mit hohen Kosten verbunden. Seit Wassermeister Karl Morath in Rente ging, war bisherige durchgehende Bereitschaft mit nur einer Person nicht mehr möglich. Drei Personen seien für die Überwachung einwandfreier Trinkwasserqualität notwendig. Die Kosten müssten gerechterweise auf Verbraucher umgelegt werden. Weitere Themen wie Breitbandversorgung, Tagespflege und Großprojekte schnitt Gantert an und stellte sich den kritischen Fragen der Anwesenden.

Das wird 2024 wichtig

Die Sanierung des Rathausplatzes wird im Frühjahr begonnen. Als weitere Maßnahmen steht die Straßensanierung Hohlgasse auf der Wunschliste. Zum Sportplatz soll ein Fußweg angelegt und für das Haus des Gastes neue Tische und Stühle angeschafft werden. Die Spielplätze bekommen Schaukel und Wippe. Vorgesehen ist in den nächsten Jahren der zweite Bauabschnitt des Baugebiets Südliche Bühlstraße.

Ortsvorsteher Norbert Schwarz erhielt am Ende der Versammlung viel Applaus. Er dankte allen, die sich engagieren und für die Unterstützung in seiner Amtszeit: „Ich danke euch. Es war mir eine Ehre.“

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