Mit zwei ausverkauften Konzerten hat die Alemannenrockband Luddi ihr 20-plus-2-jähriges Bestehen gefeiert. 500 Konzertbesucher erlebten am 29. und 30. Dezember begeisternde Musik inmitten einer spektakulären Bühnenshow und eine Hommage an Heimat und Muttersproch: „Ich schwätz alemannisch, worum au it“.

Die Idee von Bandchef Manuel Dörflinger wurde mit Unterstützung vieler Freunde umgesetzt: Das Haus des Gastes wurde zur Arena. Die eigentliche Bühne und der Seitenflügel waren eine aufsteigende Tribüne.

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Das Potenzial des Gebäudes wurde in allen Richtungen ausgeschöpft. Die Band war dort platziert, wo normalerweise das Publikum sitzt. Teppiche sorgten für ein Wohnzimmerflair. Und da die Musiker mit vollem Körpereinsatz sich manchmal vor den jeweiligen Instrumentalsolisten auf die Knie werfen, erklärte Manuel Dörflinger, dass Teppiche knieschonender seien als nackter Boden.

Fantastische Beleuchtungs- und Lichteffekte von Experten am Mischpult an der Seite gesteuert, tauchten die Musiker in ein wechselndes Farbenspiel.

„Wow, ist das geil!“, war die allgemeine Reaktion auf das einzigartige Konzertsaal-Ambiente. Manuel Dörflinger freute sich, dass die Atmosphäre nach seinen Vorstellungen begeisterte. Auch nach mehr als 300 Konzerten im In- und Ausland zeigten die Könner an ihren Instrumenten keine Ermüdungserscheinungen.

Manuel und Christoph Dörflinger, Thilo Rebmann, Simon Frommherz, Jürgen Schmidt und Gastbassist Igor Pfeifer zelebrierten ungebremste Spielfreude mit mitreißender Musik, Spaßfaktor und nachdenklichem Tiefgang und absolvierten zudem ein ordentliches Fitnesspensum.

Luddi-Lieder und Chorgesang

Scheinbar mystisch schwebend auf dem Balkon darüber, unterstützte der Chor Sunrising stimmgewaltig, ebenfalls in Zimmermannskluft, bei zwölf Luddi-Songs. Auch dies war eine Premiere, für die eigens Chorsätze geschrieben wurden.

Chrorsängerin Marina ließ sich von oben auf die Bühne gleiten und sang kraftvoll den neuen Titel „Hallelujah ...
Chrorsängerin Marina ließ sich von oben auf die Bühne gleiten und sang kraftvoll den neuen Titel „Hallelujah Rock‘n‘Roll“ von Christoph Dörflinger mit. | Bild: Ursula Ortlieb

Neben 20 beliebten Luddi-Klassikern der vergangenen 22 Jahre präsentierten die Alemannenrocker vier nagelneue Titel. Die Textschreiber Christoph und Manuel Dörflinger komponierten die Musik dazu gemeinsam mit der Band.

Die Themen aus Alltagssituationen sind manchmal urig frech, humorvoll und witzig, dann wieder tiefsinnig sozialkritisch. Jedes Lied wurde in alemannisch erklärt. Die „Hymne“ Rothuser Land“ durfte nicht fehlen, in der die Freundschaft mit den Leuten aus der Region besungen wird, die sich früher gegenseitig verhauen hätten, erklärt der Frontsänger.

Konzert mit Bühnenshow

Christoph Dörflinger ließ sich zum Auftaktlied „Birchedorf“ vom Balkon zu den Musikern runtergleiten. Hüftschwingend und rhythmisch hüpfend wirbelte er singend über die Bühne, spielte Saxofon und Mundharmonika und brachte eine unglaubliche Stimmung in den Saal.

Die Erstaufführung der neuen Songs „Gib niemols uff!“ und „Hinterm Berg“ von Manuel Dörflinger sowie „Hallelujah Rockn Roll“, den Chorsängerin Marina von oben runtergleitend kraftvoll mitsang, und „Dornrösli“ von Christoph Dörflinger lösten Begeisterungsstürme aus.

Gastsänger von Fisherman‘s Fall

Die besonderen Überraschungsgäste, Sänger Ralf Busch und Gitarrist Ralf Ziser von Fisherman‘s Fall, heizten mit dem SC-Lied „Freiburg vor“ und „Liebi vergeht, Hektar besteht“ ordentlich ein. Die Zuhörer sprangen auf, klatschten und sangen begeistert mit.

Überraschungsgast Ralf Busch heizte mit dem SC-Freiburglied und mit „Liebi vergeht, Hektar besteht“ ein. Wortwitzig spielte ...
Überraschungsgast Ralf Busch heizte mit dem SC-Freiburglied und mit „Liebi vergeht, Hektar besteht“ ein. Wortwitzig spielte er auf seine hagere Figur an: „Ich muss den Mikrofonständer wegnehmen, damit man mich sieht.“ | Bild: Ursula Ortlieb

Mit dem Herzenslied „Schdernli“ (Sternchen) sollte das offizielle Programm beendet sein, jedoch konnten die Luddis erst nach drei Zugaben von der Bühne. „Wa glaubet ihr eigentlich, mir sinn müed!“, witzelte Manuel Dörflinger.

„Es ist großartig, dass wir nach 22 Jahren das Publikum noch begeistern können“, betont Christoph Dörflinger. „Wir sind Freunde und haben immer noch Spaß am gemeinsamen Musizieren“, ergänzt sein Bruder Manuel.

Er dankte den Freunden, bei denen ein Anruf genügte und sie anschleppten, was gebraucht wurde oder den Tribünenaufbau erledigten. Das ist Freundschaft. Stellvertretend für alle Helfer wurde das Spotlight auf Unterstützer Wolfgang Frech aus Ühlingen gerichtet und mit dem Lied „800 Stutz“ gedankt.

Gerne ließen die Besucher im Foyer, wo auch Fanartikel angeboten waren, bei einem Getränk den begeisternden Konzertabend nachklingen.

„Wer it do war, hets vebasst“ (Wer nicht hier war, hat es verpasst), so das Fazit von Luddi.

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