Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verzögern, sind in Baden-Württemberg alle Schulen seit dem 17. März geschlossen. Für 45 Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse der Schlüchttal-Schule in Grafenhausen hat nach der langen Zeit der Abstinenz am Montag ein eingeschränkter Schulbetrieb begonnen. Bereits im Vorfeld wurden Eltern von der Schulleitung über ein Regelwerk zum Verhalten der Schüler in einer „besonderen Zeit“ informiert.
Um es gleich vorwegzunehmen: Bereits beim Eintreffen der Schüler am ersten Tag des eingeschränkten Unterrichts in der Werkrealschule in Grafenhausen lief alles reibungslos. Jeder hielt sich an die vorgegebenen Hygienevorschriften, auch wurden von den einzelnen Klassen die richtigen Eingänge benutzt. „Im Gegensatz zu großen Schulen haben wir den Vorteil, dass wir für lediglich 45 Schülerinnen und Schüler ein ganzes Haus zur Verfügung haben und somit die Abstandsregeln gut einhalten können“, betonte Rektorin Rotraut Neubauer.
So werden beide Klassen nicht nur auf zwei Stockwerke verteilt, sondern jeweils in zwei Räumen unterrichtet; zudem stehen auch separate Eingänge zur Verfügung. Da die Schülerinnen und Schüler nur nach Abmeldung die Toilette aufsuchen dürfen, können sich selbst am Engpass Treppe nur zwei begegnen. Bei den Pausen wurde eine zeitliche Verschiebung angesichts des großen Außengeländes nicht nötig.
Selbst der Pausenraum wurde für beide Klassen räumlich gut abgetrennt. Somit konnten nach den Worten der Rektorin einige Probleme gut gelöst werden. Die verantwortlichen Lehrkräfte wollen aber die Situation stets im Blick haben, so dass, wenn nötig, auch jederzeit „nachgesteuert“ werden kann. „Wir sind in allen Bussen unter der zulässigen Grenze“, freute sich die Rektorin. Auch können die Schulbusse zu den gewohnten Zeiten fahren.
Insgesamt sind die Verantwortlichen der Schlüchttal-Schule zuversichtlich, dass auf diesem Wege wieder „eine gute Beschulung mit effektiver Prüfungsvorbereitung“ möglich sein wird. Festgehalten werden muss jedoch, dass es sich um einen eingeschränkten Schulbetrieb handelt. In dieser Zeit werden nur Prüfungsvorbereitungen stattfinden, also keine Klassenarbeiten. Wann der Unterricht in den übrigen Fächern wieder angeboten werden kann, ist derzeit noch unklar. „Es wird auch kein Homeschooling in den Nebenfächern bis zur schriftlichen Prüfung geben“, teilte die Rektorin mit.
Damit dieser eingeschränkte Unterricht möglich wurde, mussten die Räume vom Hausmeister Georg Müller komplett umgestaltet werden. Tische dürfen im laufenden Schulbetrieb nicht verschoben werden. Derweil können Unterlagen mit Hausaufgaben für jene Schüler, die derzeit noch nicht zur Schule gehen, im Foyer der Schwarzwaldhalle abgeholt werden. Um zusätzliche Kontakte im Schulgebäude zu vermeiden, wurde diese Ausweichmöglichkeit gewählt.