Ühlingen-Birkendorf/Grafenhausen Die Friedrich-Schlatter-Grund-und-Hauptschule mit Werkrealschule in Grafenhausen und die Grund- und Hauptschule Ühlingen-Birkendorf haben sich 2007 zur Schlüchttal-Schule zusammengeschlossen. Diese hat sich als erfolgreiche Bildungseinrichtung etabliert. Die mehrfach mit dem Boris-Siegel ausgezeichnete Schule ermöglicht Schülern im ländlichen Raum, den mittleren Schulabschluss zu erlangen. Dieser ist gleichwertig mit dem Realschulabschluss. Aktuell werden Schüler aus Bonndorf, Grafenhausen und Ühlingen-Birkendorf an der Werkrealschule in Grafenhausen und Ühlingen unterrichtet.

Die Nachricht, dass die Werkrealschule nach dem Beschluss der Landesregierung ab dem Schuljahr 2029/30 wegfällt, kam für Schulleitung, Lehrkräfte und Schulträger unerwartet, da man von dem stark praxisbezogenen Bildungsweg für die Schüler auf dem Land überzeugt ist. Warum etwas aufgeben, was sich so gut bewährt hat? Positiv sei, dass die heutigen Fünft-, Sechs-, Siebt, Acht- und Neuntklässler ihren Werkrealschulabschluss noch wie angestrebt an der Schlüchttal-Schule erwerben können. „Danach gibt es neue Chancen, die wir ergreifen werden“, sagte Grafenhausens Bürgermeister Christian Behringer. Gemeinsam haben sich die beiden Bürgermeister Christian Behringer und Tobias Gantert mit der Schulleitung beim Staatsministerium dafür starkgemacht, den Kindern weiterhin gute Chancen an der Schlüchttal-Schule zu bieten. „Ich sehe das Ganze optimistisch, zum Wohle unserer Kinder weiterhin gute Bedingungen und Bildungs-Chancen zu schaffen“, so Behringer.

Trotz der Enttäuschung über das Aus der Werkrealschule gibt sich der kommissarische Schulleiter Sven Kucher ebenfalls zuversichtlich, dass das Neue Zukunft haben wird. Mit dem „KoNet“ ergibt sich eine andere gute Perspektive für die Schlüchttal-Schule. Sie wird als Pilotschule Teil eines Kooperationsnetzwerks (KoNet) „Werkrealschule, Hauptschule und Berufliche Schule“ mit den Beruflichen Schulen in Waldshut. Leistungsstarke Schüler werden in der Schlüchttal-Schule mit dem KoNet weiterhin die Möglichkeit haben, ihren mittleren Bildungsabschluss zu erlangen. Gute Schüler der Klasse 8 werden die Möglichkeit haben, an Praxistagen einen Einblick in die BFS zu erhalten, die restlichen Schüler werden an der Schlüchttal-Schule unterrichtet. Ab Klasse 9 werden diese guten Schüler den KoNet-Zug in Waldshut besuchen können. Diese Kooperation soll den Jugendlichen eine Voraussetzung bieten, sich optimal auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten. Die Schlüchttal-Schule zeige, wie durch Zusammenarbeit und innovative Bildungsansätze auch in ländlichen Regionen gute Perspektiven für junge Menschen geschaffen werden.

Die Klassen 5 bis 7 werden aktuell in Ühlingen, die Klassen 8 bis 10 in Grafenhausen unterrichtet. Die Schüler können den Hauptschulabschluss im 9. oder 10. Schuljahr erwerben. Oder sie entscheiden sich, ins 10. Schuljahr zu gehen, um den mittleren Bildungsabschluss zu erlangen, was viele tun. Diese Flexibilität ebnete vielen Schülern den Weg zu besseren Bildungsabschlüssen. Sollte der angestrebte Abschluss in der 10. Klasse nicht erreicht werden, kann der Hauptschulabschluss erlangt werden. Laut Kucher entwickeln manche in der 10. Klasse Ehrgeiz und Lerneifer. „Wir haben ein intaktes soziales Umfeld in unseren Schulen und ringsum eine herrliche Naturlandschaft. Hier fühlen sich Schüler und Lehrkräfte wohl. Die Schulträger unterstützen bestmöglich, unsere Schulen sind gut ausgestattet, sodass das Lernen Lehrkräften und Schülern Spaß macht.“