Die Heinrich-Hansjakob-Schule in Waldshut ist seit 2017 Ganztagsschule. Für den Nachmittag stärken sich die Schüler derzeit noch in einem Nebenzimmer des katholischen Gemeindezentrums. "Das ist auf Dauer keine Lösung", sagt Schulleiterin Nicole Delaye auf Nachfrage dieser Zeitung.

Die Mensa im Gemeindezentrum hat nicht nur den Nachteil, dass die Mädchen und Jungen bei Wind und Wetter das Schulgebäude verlassen müssen. Auch die Raumkapazität stößt spätestens bis zum Ende dieses Schuljahres an ihre Grenzen, da ab dem darauffolgenden Schuljahr 2019/2020 bereits drei Jahrgänge mit Mittagessen versorgt werden müssen. Deshalb ist nun geplant, mehrere Räume in der Schule so umzubauen, dass sie als Mensa genutzt werden können.

"Bisher war das Nebenzimmer im Gemeindezentrum ausreichend", sagt die Rektorin. Mit Beginn der Ganztagsschule 2017 mussten 40 Kinder verpflegt werden, aktuell sind es 85 Schüler. Ein Schichtbetrieb, bei dem man die Schüler in zwei Gruppen teilt und zeitlich versetzt essen lässt, sei im Gemeindezentrum nicht möglich. "Die Pause ist dafür nicht lang genug", so Delaye. Langfristig muss gewährleistet werden, dass 200 Kinder mittags essen können.

Im Erdgeschoss der Heinrich-Hansjakob-Schule in Waldshut soll eine Mensa entstehen.
Im Erdgeschoss der Heinrich-Hansjakob-Schule in Waldshut soll eine Mensa entstehen. | Bild: Juliane Schlichter

Wohin mit der Mensa?

Ursprünglich war geplant, die Schülermensa im alten Feuerwehrgerätehaus, das an die Heinrich-Hansjakob-Schule grenzt und über den Schulhof zu erreichen ist, unterzubringen. Diese Idee stellte sich weder aus räumlicher noch zeitlicher Sicht als umsetzbar heraus, wie es in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses hieß.

Anna Greifenberger vom Hochbaumamt stellte dort die Pläne für eine Mensa im Schulgebäude vor. Vorgesehen ist, drei Klassenzimmer im Nordflügel des Erdgeschosses so umzubauen, dass daraus ein großer Saal entsteht, in dem die Kinder essen. Aus dem Bewegungsraum der Schulsozialarbeit soll eine Küche werden mit offener Theke zum Mensasaal. Lager- und Kühlräume kommen in den Keller.

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"Der schöne historische Flur bleibt erhalten", sagte Anna Greifenberger. Das Landesamt für Denkmalpflege in Freiburg habe bereits seine Zustimmung signalisiert, die Umbauarbeiten an der denkmalgeschützten Schule auszuführen.

Wohin mit den Lehrern?

Um die Mensa im Nordflügel zu verwirklichen, müssen das Rektorat und das Sekretariat von dort in den Südflügel des Erdgeschosses verlegt werden. Dafür soll das Lehrerzimmer weichen. Dass Lehrer in Gruppen in kleineren Räumen arbeiten, wie derzeit vorgesehen, ist für Schulleiterin Nicole Delaye keine Lösung. "Das Problem Lehrerzimmer muss gelöst werden. Wir brauchen ein Zimmer für Konferenzen und einen Ort der Kommunikation", betont die Rektorin, die wegen des Lehrerzimmers erneut das Gespräch mit der Stadtverwaltung suchen will. Auch ein Ersatz für den Bewegungsraum müsse noch gefunden werden.

"Wir brauchen ein Zimmer für Konferenzen und einen Ort der Kommunikation."Nicole Delaye, Rektorin der Heinrich-Hansjakob-Schule, über ...
"Wir brauchen ein Zimmer für Konferenzen und einen Ort der Kommunikation."Nicole Delaye, Rektorin der Heinrich-Hansjakob-Schule, über das Lehrerzimmer, das durch die Mensa verloren geht | Bild: Rosemarie Tillessen

Auf die Notwendigkeit einer ausreichend großen Mensa weisen sowohl Schulleitung und Stadt hin. "Wir wollen eine Lösung auf Dauer", sagte Bürgermeister Joachim Baumert im Bau- und Umweltausschuss. Hochbauamtsleiter Lorenz Wehrle stellte klar: "Ende 2019 soll und muss die Mensa fertig sein."