Kein Winterdienst und wenig zu tun? Weit gefehlt! Das Team des Baubetriebshofs Waldshut-Tiengen ist auch ganz ohne Schnee und Eis voll beschäftigt. Bislang nur ein Mal in dieser Saison – Mitte Dezember – hat der Baubetriebshof diesen Winter im Stadtgebiet Schnee geräumt und Salz gestreut. „Kein Winterdienst-Einsatz im November und nur einer bis jetzt, das ist schon eher die Ausnahme“, sagt Bruno Dörflinger, stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs.
Nur die externen Fahrer in den höher gelegenen Ortsteilen hatten teilweise mehr Einsätze. Die herrschende Wetterlage – sonnig, mild und schneefrei – macht zwar den Winterdienst unnötig, erlaubt dafür aber, wie im Sommer, alle Arbeiten im Freien, für die der Baubetriebshof zuständig ist. Dies zusätzlich zu den Arbeiten, die im Winter unter Dächern und Räumen auf dem Gelände des Baubetriebshofs erledigt werden. „Wir sind zu 100 Prozent ausgelastet“, so Baubetriebshofleiter Peter Jehle.

Viele Aufgaben, beispielsweise im Rahmen der Stadtreinigung, fallen im Sommer wie im Winter an. Bei milder Wetterlage ohne Schnee werden weiterhin Bäume und Sträucher zurückgeschnitten und Rinnen zur Entwässerung angelegt. Mitarbeiter, die in strengen Wintern regelmäßig mit dem Schneepflug unterwegs sind, machen jetzt andere Touren. Zum Beispiel wurden kürzlich die zwölf großen Mülleimer in der Waldshuter Kaiserstraße eingesammelt und im Baubetriebshof gereinigt und neu lackiert.

In städtischen Waldgebieten gefällte Bäume wurden in den Baubetriebshof gefahren und die Stämme in der dortigen Schreinerei weiter verarbeitet. Spielgeräte aus Holz für städtische Spielplätze und Kindergärten zu bauen, gehört mit zu den Aufgaben des Baubetriebshofs. Er arbeitet hierbei eng mit Armin Müller von Stadtbauamt zusammen.
Gerade erst fertig geworden ist ein Sandkasten in Form eines Schiffes für den Oberalpfener Kindergarten Alaffin. Für einen anderen Kindergarten wird demnächst ein Klettergerüst gebaut. Viel zu tun hat auch die Schlosserei des Baubetriebshofs: Geländer für Gebäude werden angefertigt. Erst kürzlich wurde ein Eisentor für das Wildgehege fertiggestellt und aufgestellt.

Die Malerei des Baubetriebshofs streicht aktuell Sozialwohnungen in der Schmitzinger Straße. Eine typische Winterarbeit für drinnen ist das Herrichten von Ruhebänken. Waldshut-Tiengen hat rund 300 befestigte und rund 100 bewegliche Bänke. 120 davon richtet derzeit Roland Zimmermann im Baubetriebshof her. Er schleift die Holzlatten ab, streicht sie neu und setzt die Bänke wieder zusammen.

Dass der Winter gar nicht mehr kommt, glauben Reiner Jehle und Bruno Döflinger nicht. Wenn es nach den Salzvorräten ginge, könnte er getrost streng werden. Von den rund 300 Tonnen Salz im Holzsilo, sind bloß rund 25 verbraucht. Mit Blick auf die Stadtkasse sind milde Winter ein Geldsegen: Jeder Winterdienst- Einsatz des Baubetriebshofs kostet 25.000 bis 30.000 Euro.