Die durch einen Bürgerentscheid erzwungene Sanierung des Waldshuter Freibades, der Gemeinderat hatte ursprünglich für das Aus der Einrichtung votiert, hat die nächste Hürde genommen. Der Gemeinderat nahm in seiner jüngsten Sitzung die aktuelle Kostenschätzung in Höhe von etwa 3,1 Millionen Euro zur Kenntnis und übertrug den Stadtwerken die weiteren Planungsschritte. Das Bad wird Mitte Mai noch einmal für die kommende Sommersaison öffnen. Im Herbst soll dann mit dem Umbau begonnen werden. Die Wiedereröffnung ist für Sommer 2021 geplant.
Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried Pflüger rechnet fest damit, dass der Zeitplan eingehalten wird: „Wir gehen davon aus, dass das Waldshuter Freibad zu Beginn der Sommersaison 2021 fristgerecht eröffnet wird.“ Voraussetzung ist, dass fortan alles wie geplant läuft. Denn als nächstes müssen die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke erstellt und veröffentlicht werden.
Die Sanierung des Waldshuter Freibads
Danach, so Pflüger im Gespräch mit unserer Zeitung, gehe es an die Auswertung der Angebote der einzelnen Unternehmen und letztlich an die Vergabe der Aufträge. Das gesamte Prozedere liegt in den Händen des Büros Hunziker Betatech, dem Generalplaner der Freibad-Sanierung. Begleitet wird der Planungsprozess von der Projektgruppe „Sanierung Freibad Waldshut“ und einem auf Kostensteuerung spezialisiertem Büro.
Der Verein Pro Freibad, Initiator des Bürgerentscheids, war ursprünglich von Kosten in Höhe von etwa 1,8 Millionen Euro ausgegangen. Diese Zahl, so erklärte Holger Hasse vom Büro Steybe Controlling GmbH im Gemeinderat, habe sich sukzessive erhöht. Im März 2018 sei man von etwa 1,9 Millionen Euro ausgegangen. Im Oktober des selben Jahres habe die Kostenschätzung bei 2,2 Millionen Euro gelegen. Das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie erhöhte die Schätzung dann auf 2,9 Millionen Euro (Juni 2019).
Inzwischen gehen die Planer von 3,1 Millionen Euro aus. Der nochmalige Anstieg der Kostenschätzung resultiert laut Meier insbesonderen aus höheren Baukosten (etwa 545.000 Euro) und höheren Baunebenkosten, hervorgerufen vor allem wegen gestiegener Planungskosten (etwa 576.000 Euro). Ein Punkt, der Stadträtin Adelheid Kummle (Freie Wähler) aufhorchen ließ. Sie wollte wissen, wie es zu dem deutlich höheren Honorar für den Generalplaner Hunziker komme. Dies, so erklärte Holger Hasse, fuße auf zusätzlichen Ingenieursleistungen.
Die Maßnahmen
Wie Hans-Jörg Meier vom Büro Hunziker Betatech informierte, liege nun eine DIN-konforme Planung vor. Diese sieht unter anderem die Auskleidung des Schwimmerbeckens mit einer Kunststofffolie vor sowie die Verlegung des Kinderbeckens in Richtung Rhein. Völlig neu werde auch die gesamte Wassertechnik inklusive eines neuen Betriebsgebäudes. Die bisherige Umrandung des Schwimmerbeckens soll durch einen neuen Beckenkopf ersetzt werden. Grundsätzlich bleibe das Waldshuter Freibad aber so wie es ist.