Der städtische Baubetriebshof kann und macht viel mehr als Stadtreinigung und Winterdienst. Beeindruckt von der großen Bandbreite seiner Arbeiten und Aufgaben waren die Teilnehmer einer Führung. Reiner Jehle, Leiter des Baubetriebshofs, hatte sie auf dem großzügigen Areal im Kaitle durch alle Abteilungen geführt und ihre zahlreichen Fragen beantwortet.
Ins Auge stach zunächst der imposante Fuhrpark. Millionen von Euro stecken in Fahrzeugen, Fahrzeugaufsätzen und Maschinen, die alle gängigen Handwerksarbeiten ermöglichen und transportieren, baggern, mähen, schneiden, fegen, Schnee schieben, Salz streuen und Laub aufsaugen. Wenig bekannt ist, dass der Baubetriebshof Waldshut-Tiengen auch Spielgeräte für die städtischen Kindergärten baut: Zurzeit einen Sandkasten in Form eines Schiffes.

Ebenfalls in Arbeit sind ein neues Tor für das Wildgehege und Emaille-Schilder zur Erklärung von Sehenswürdigkeiten. Sogar Stahl verarbeitet der Baubetriebshof: Er stellt daraus die Schürfleisten für die Schneepflüge selber her.
Die Abteilungen und Aufgaben des Baubetriebshofs Waldshut-Tiengen
Zu den regelmäßigen Arbeiten gehören auch Kontrollgänge: Ein Mal die Woche werden auf den städtischen Spielplätzen die Spielgeräte überprüft und gegebenenfalls möglichst gleich vor Ort repariert. Weiterhin werden alle Pflasterstein-Flächen der Stadt monatlich kontrolliert und bei Schäden hergerichtet, um Stolperfallen und mögliche Schadenersatzansprüche an die Stadt zu vermeiden.
Hinzu kommen regelmäßig Arbeiten, die durch mutwilliges Verhalten verursacht werden: Mitarbeiter des Baubetriebshofs entfernen Graffiti-Sprühereien auf Schildern und Wänden öffentlicher Gebäude und reparieren, was gewaltsam beschädigt wurde, aktuell eine völlig demolierte Toilettentüre.

„Wir sind, was die Arbeit betrifft, oft im Anschlag“, sagt Reiner Jehle. Bei der Bewältigung des großen Arbeitspensums kann er sich auf die Mitarbeiter verlassen, die nach seinen Worten, „einfach machen würden“. Es gäbe auch nie Probleme, genügend Freiwillige für Arbeitseinsätze am Wochenende zu finden. Der Baubetriebshof ist rund um die Uhr erreichbar.

Bei Notfällen rückt der Bereitschaftsdienst auch mitten in der Nacht aus, etwa wenn ein umgestürzter Baum über der Straße liegt. „Unsere Arbeit ist faszinierend vielfältig und der organisatorische Aufwand dahinter enorm“, so Reiner Jehle. Er ist Schreinermeister und leitet den Baubetriebshof seit vier Jahren. Dies nach eigenen Worten, mit großem Spaß, was bei der Führung spürbar war. Sie war nicht nur informativ, sondern auch kurzweilig.