Die Narren freuen sich auf die Hoorige Mess'. Rund 7000 Besucher feiern jedes Jahr am Fasnachts-Samstag in Tiengen die fünfte Jahreszeit. Gut 5000 von ihnen sind zu den Stoßzeiten gleichzeitig unterwegs. Für die Sicherheit der närrischen Menschenmenge wurde das im vergangenen Jahr eingeführte Sicherheitskonzept nochmals optimiert.
Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr und DRK hatten das Sicherheitskonzept gemeinsam mit der Aktionsgemeinschaft als Veranstalter und den Surianern als Betreibern des Hanselezelts erarbeitet. Ein solches ist nach der Versammlungsstättenverordnung laut Gesetzgeber bei Veranstaltungen ab 5000 Besuchern Pflicht. Vergangenes Jahr hatten sich die Maßnahmen bereits gut bewehrt. Nun wird die Zahl der privaten Sicherheitsleute leicht aufgestockt. In Abstimmung mit der Polizei werden sie den Überblick über das närrische Treiben behalten. Müssen sie bei körperlichen Auseinandersetzungen einschreiten, so ist fast immer übermäßiger Alkoholkonsum die Ursache. Dieser ist, wie auf zahlreichen großen Schildern zu lesen – erst ab 16 Jahren erlaubt. Neu sind in diesem Jahr Räumungshelfer seitens des Veranstalters. Sie kümmern sich um die Entsorgung von Glas und andere unterstützende Tätigkeiten, damit das Sicherheitspersonal sich auf seine Hauptaufgaben konzentrieren kann. Wie bereits im vergangenen Jahr werden nummerierte Banner auf die verschiedenen Fluchtwege hinweisen. Auch das bewährte Lautsprechersystem kommt in diesem Jahr wieder zum Einsatz.

Besondere Bedeutung erhalten wieder die Eingangskontrollen an den Zugängen zur Festmeile. Hier werden auch Zufahrtsbeschränkungen eingerichtet. Mitgebrachte Glasflaschen und Bollerwägen/Handkarren sind tabu, sagt Jürgen Wiener, Leiter der Ortspolizei beim Ordnungsamt. Seit dem Verbot seien Verletzungen durch Schnitte oder Stolpern über die Wägen deutlich zurückgegangen. Wird dagegen verstoßen, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 50 Euro gerechnet werden.
Wer sich dennoch verletzt, erhält Hilfe beim Rotkreuz-Stützpunkt am Feuerwehrgerätehaus. Dort wird wieder den ganzen Tag über ein Notarzt stationiert sein. Im Tiengener Feuerwehrgerätehaus wird eine Brandwache eingerichtet, damit Einsatzkräfte im Notfall schnell vor Ort sein können. Zwischen den 45 Ständen wird genügend Platz freigehalten, sodass auch große Löschfahrzeuge durchkommen. Zwar ist Kostümierung erwünscht, es kommt aber auf die Größe an. Mehrere Personen, die in einem zu gemeinsamen Outfit „stecken“ werden aufgrund des Verletzungspotenzials bereits an den Eingängen abgewiesen. „Die Besucher können sich bei uns sicher fühlen“, sagt Nikola Kögel von der Aktionsgemeinschaft.
Hoorige Mess'
- Die Veranstaltung: Die Hoorige Mess' findet am Samstag, 10. Februar, von 10 bis 19 Uhr statt. Es gibt 45 Ständen mit Speisen und Getränken, darunter viele Food-Trucks. Um 11.11 Uhr muss sich Oberbürgermeister Philipp Frank vor dem Narrengericht beim Storchenturm behaupten. Ab 14 Uhr: Hansele-Zelt auf dem Marktplatz geöffnet. Spezielle Sondertickets für den Öffentlichen Nahverkehr im Vorverkauf erhältlich.
- Die Sicherheit: In den sieben Sektoren gibt es 13 Notausgänge.
- Im Einsatz: Bei der letztjährigen Hoorige Mess' waren 27 DRK-Einsatzkräfte, sieben Fahrzeuge und ein Notarzt im Einsatz. Insgesamt konnte 23 Besuchern geholfen werden. 16 von ihnen nach übermäßigem Alkoholgenuss, fünf bei chirurgischen Fällen, drei davon mit Kopfplatzwunden und zwei mit Schnittverletzungen der Hand.