Peter Rosa

Der Kirchenstreik der Frauen ging am Sonntagabend mit prominenter Unterstützung in seine vorerst letzte Runde. Der Musiker Max Mutzke nahm als einer von rund 60 Teilnehmern am Wortgottesdienst vor der Liebfrauenkirche in Waldshut teil. Auch nach dem offiziellen Ende des Kirchenstreiks wollen die Frauen – und Männer – der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena mit regelmäßigen Aktionen für Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in der katholischen Kirche weiterkämpfen.

Zahlreiche Intressierte: Rund 60 Teilnehmer, darunter der Musiker Max Mutzke (im Vordergrund rechts, weißes Hemd und Hut) beteiligten ...
Zahlreiche Intressierte: Rund 60 Teilnehmer, darunter der Musiker Max Mutzke (im Vordergrund rechts, weißes Hemd und Hut) beteiligten sich am Wortgottesdienst auf dem Vorplatz der Liebfrauenkirche, um beim Kirchenstreik der Frauen in der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena ein Zeichen für Gleichberechtigung in der katholischen Kirche zu setzen. Links die Organisatorinnen Karin Höhl, Ulrika Schirmaier und Gertrud Bernauer Eckert. | Bild: Peter Rosa

„Die Aktion ist so wertvoll und wichtig für das Bild der Kirche“, sagte Mutzke vor dem Wortgottesdienst, der parallel zur Abendmesse stattfand. „Mit den Frauen besitzt die Kirche viel Potenzial, das sie trotz Personalmangels nicht freischaltet“, so Mutzke weiter. Mutzke, eigentlich evangelisch, nahm an dem Wortgottesdienst teil und sang und betete gemeinsam mit den anderen Unterstützern. Anschließend gab es Gelegenheit zu Gesprächen, auch mit jenen Gläubigen, die nach dem Abendgottesdienst aus der Kirche kamen.

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„Unser Ziel ist es, dass Gespräch zu suchen und nicht gegen, sondern gemeinsam mit der Kirche Lösungen zu finden“, sagte Ulrika Schirmaier, eine der Organisatorinnen des Kirchenstreiks in der Seelsorgeeinheit. Mittlerweile habe man mittels Unterschriftenlisten, die bei vorangegangenen Wortgottesdiensten ausgelegt wurden, und einer Online-Petition mehr als 1600 Unterschriften für das Vorhaben gesammelt. „Wir sind überwältigt, was für eine Welle wir ausgelöst haben“, so Schirmaier. Mitorganisatorin Gertrud Bernauer-Eckert: „Es wurde in letzter Zeit mehr über die Kirche gesprochen, als in den letzten zehn Jahren.“

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Die Frauen werden ihre zahlreichen Tätigkeiten hinter den Kulissen der katholischen Kirche nun wieder aufnehmen. Beendet sei das Vorhaben Gleichberechtigung aber nicht. Einmal im Monat wolle man das Thema mit verschiedenen Aktivitäten weiterverfolgen, ein- bis zweimal im Jahr sollen größere Aktionen wie Unterschriftensammlungen stattfinden. Denn in einem Punkt sind sich die Frauen mit Max Mutzke einig: „Gleichberechtigung ist keine Modeerscheinung, die die katholische Kirche aussitzen kann“, so der Musiker.

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