Auch wenn der Schneefall in der vergangenen Woche eine andere Botschaft verbreitet hat: Der Frühling ist da, und mit ihm steht Ostern vor der Tür. Damit nähert sich mein Selbstversuch dem Ende. Seit Aschermittwoch versuche ich mich ausschließlich von Produkten zu ernähren, die in einem Umkreis von 100 Kilometern angebaut oder hergestellt wurden. Der Schoko-Osterhase, den ich am Wochenende bereits geschenkt bekommen habe, muss bis zu den Feiertagen warten. Denn Zucker ist für mich seit Aschermittwoch, dem Beginn meines Experiments, tabu. Schließlich wird er nicht in der Region produziert.
Die einzige Süße auf meinem derzeitigen Speiseplan ist Honig. Da ich auch sonst eher auf Süßes als auf Salziges verzichten kann, litt ich während der vergangenen Wochen nicht unter Zuckerentzug. Hin und wieder verspürte ich aber Lust auf ein Stück Kuchen. Eine Kollegin muss meine Gelüste irgendwie gespürt haben, denn vor kurzem bot sie mir eingefrorene Zwetschgen an, die sie im vergangenen Jahr in ihrem Garten in Untermettingen geerntet hatte.
Doch wie backt man einen Kuchen ohne Zucker? Ganz einfach: mit Honig. Im Internet fand ich das Rezept für einen Mürbeteig. Neben einem großen Esslöffel Honig kommen Mehl, eine Prise Salz und ein Ei in den Teig – alles Zutaten, die es regional zu kaufen gibt. In einem vorherigen Artikel über meinen Selbstversuch hatte ich bereits geschrieben, dass das Salz aus den Schweizer Rheinsalinen in Pratteln bei Rheinfelden stammt.
Auf den Mürbeteig kommen die aufgetauten Zwetschgen. Nach 45 Minuten im Backofen bei 200 Grad Ober- und Unterhitze ist der Kuchen fertig. Dass kein Zucker im Boden war, ist übrigens keinem der Esser aufgefallen. Der Kuchen war so lecker, dass er ruckzuck alle war. Neben den Zwetschgen hat mir meine Kollegin auch Walnüsse aus ihrem Garten geschenkt. Damit werde ich in den nächsten Tagen den einen oder anderen Salat anreichern. Und mit Einzug des Frühlings sprießt auch der Bärlauch im elterlichen Garten. Mit den nach Knoblauch schmeckenden Blättern habe ich Frikadellen verfeinert.
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