Kunst geht auch anders – das beweisen die neuen Kunsträume, die von der Stadt Waldshut-Tiengen eröffnet wurden. Ziel der neuen und ersten Artothek in Waldshut ist es, Kunst aus der Sammlung der Stadt als Leihgabe zum kleinen Preis in die Häuser von Bürgern zu bringen.
Am Samstag gegen Abend wurde die Artothek offiziell mit der Ausstellung „Im Rausch der Farben“ eröffnet. Rund 40, größtenteils sehr farbintensive Kunstwerke aus der städtischen Kunstsammlung sind derzeit in den vier Räumen und im Flur der neuen Artothek ausgestellt.

Darunter Arbeiten von Peter Schütz, den Brüdern Anra, Josef Briechle, Inge Regnat-Ulner, Bernd Salfner, Franz Rothmund und Mechthild Ehmann. Für die gut 60 Besucher wurde es eine eher unkonventionelle Eröffnung, in der viel gelacht wurde.
Wissenswertes rund um die Artothek
Hausmeisterwohnung wird Artothek
Oberbürgermeister Philipp Frank zeichnete den Weg nach von der ehemaligen Hausmeisterwohnung des Ehepaars Roth bis zur Entscheidung des Gemeinderats, die frei gewordenen Räume für eine Artothek zu nutzen und entsprechend herzurichten. Originalkunstwerke aus der Region sollten als städtische Leihgabe der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.
Kulturamtsleiterin Kerstin Simon äußerte die Überzeugung, dass Kunst, die man als „Mitbewohner“ in den eigenen vier Wänden hat, bereichert und einem neue Zugänge zur Kunst eröffnet: „Die Kunstwerke sprechen jeden Tag anders mit einem, Kunst lebt nur in der Zwiesprache zwischen Künstler und Betrachter“, sagte sie.

Einen sehr interessanten Vortrag hielt als Gastreferentin die Kunsthistorikern Vanessa Charlotte Heitland. Sie legte anschaulich dar, dass auch der Zugang zur modernen Kunst gelingen kann, wenn wir viel lockerer mit der gängigen Frage „was will mir das sagen“ umgehen. Sie forderte dazu auf, sich Zeit zu nehmen, sich entspannt, unvoreingenommen und ohne Ängste auf Kunstwerke einzulassen und dabei dem eigenen Sehen und Empfinden zu vertrauen.
Mann in rot funkt dazwischen
So geordnet, ernst und seriös wie diese Zeilen bislang vermuten lassen, ging es an dem Abend allerdings bei Weitem nicht zu. Mit dem Kunst-Kabarettisten Georg Schweitzer alias Schorsch aus Karlsruhe hatte das Lachen eine tragende Rolle.

Im knallroten Anzug funkte er immer wieder dazwischen, dies witzig, frech und spontan auf jeweilige Situationen und Besucher reagierend. Schorsch brach zudem in einer kleinen Show eine Lanze für die Kunst.

Mit grünen Gießkannen zeigte er aufs Originellste, was Kunst bedeutet, was es heißt, Kunst zu machen und sich auf Kunst einzulassen.