Die Bürgerversammlungen in den Ortsteilen finden nicht statt – aber es gibt viele Alternativen
Wegen der Corona-Pandemie müssen die Ortsteile von Waldshut-Tiengen 2021 auf eine beliebte Tradition verzichten: Die Bürgerversammlung, bei denen es Informationen, Beisammensein und ein Rehessen gab. Die einzelnen Ortschaften haben sich aber Alternativen einfallen lassen – wie Rehessen-to-go oder Neujahrsbrezeln.
Verteilungsaktion statt Bürgerversammlung in Breitenfeld: Ortsvorsteher Jürgen Bacher (links) und Ortschaftsrat Alexander Maier am Samstag bei ihrer Tour durchs Dorf, rund 80 Häuser suchten sie auf, um Neujahrsbrezel und Info-Flyer zu übergeben.
| Bild: Ursula Freudig
Mit Blick auf Veranstaltungen leistet Corona zum Jahresbeginn nochmals ganze Arbeit: Bereits im Oktober wurde der Neujahrsempfang der Stadt Waldshut-Tiengen abgesagt, bei dem 2020 in der Stadthalle Tiengen rund 1000 Menschen feierten. Das Pendant auf Ortsebene sind die Bürgerversammlungen in den ersten Wochen des neuen Jahrs. Auch sie wurden nach und nach abgesagt.
Bürgerversammlung vor Corona in Breitenfeld: Im „Hirschen“ sind die Einwohner bislang jedes Jahr am 2. Januar zusammen gekommen und haben damit den Reigen der Bürgerversammlungen eröffnet, am Rednerpult Oberbürgermeister Philipp Frank, rechts neben ihm Breitenfelds Ortsvorsteher Jürgen Bacher. (Archiv-Bild)
| Bild: Ursula Freudig
In keiner der zehn Ortschaften der Doppelstadt findet im Januar oder Februar eine Bürgerversammlung in der gewohnten Weise statt. Die geltenden Corona- Schutzverordnungen lassen keine andere Wahl. Damit müssen Stadtverwaltung, Ortschaftsräte und Bürgerschaft auf eine lieb gewordene Tradition zum Jahresanfang verzichten.
Kernelemente der Bürgerversammlungen sind Information und Diskussion, verbunden mit einem geselligen Beisammensein beim Rehessen. Die jeweiligen Ortsvorsteher informieren in Wort und Bild über das abgelaufene Jahr in ihrem Dorf und stellen geplante Maßnahmen im neuen Jahr vor. Das Gleiche machen Vertreter der Stadt für gesamtstädtische Belange.
Dass die Bürgerversammlungen dieses Jahr wegen Corona ersatzlos gestrichen sind, wollte keiner der Ortschaftsräte ohne Ersatzmaßnahmen hinnehmen. Einige hoffen auf baldige bessere Zeiten und verschieben die Bürgerversammlung aufs Frühjahr.
Andere haben coronakonforme Alternativen erarbeitet und teilweise bereits umgesetzt. Alle Ortsvorsteher werden auf jeden Fall ihren Bürgern auf die ein oder andere Weise die Informationen zukommen lassen, die sie in den Bürgerversammlungen publik gemacht hätten.
So gehen die einzelnen Ortsteile mit der Situation um