Bernd Kramm, Leiter der Stadtgärtnerei Waldshut-Tiengen, geht mit einem prüfenden Blick auf ein Meer von Alpenveilchen durch das Gewächshaus der Stadtgärtnerei in der Waldshuter Schmittenau. „Die Pflanzen haben wir selbst gezogen, normalerweise sind sie Blumenschmuck beim Neujahrsempfang und anderen feierlichen Anlässen der Stadt“, erklärt Kramm. Doch wegen der Corona-Pandemie bleibt den bunten Alpenveilchen ein großer Auftritt vorerst verwehrt.

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Auch die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei blicken auf ein außergewöhnliches Jahr zurück. Bernd Kramm, seit 25 Jahren der Leiter der grünen Oase, und sein engagiertes Team hatten während der Pandemie so einige Herausforderungen zu meistern, doch Stillstand gab es nie. Die 17 Mitarbeiter, Voll- wie Teilzeitkräfte sowie drei Azubis, konnten ihrer Arbeit auch im Lockdown nachgehen.

Corona wirbelt einiges durcheinander

„Wir mussten in unseren Abläufen einiges ändern. Die Abstandsregeln bei der Arbeit im Freien einzuhalten ist nicht schwierig, aber in den Fahrzeugen und im Aufenthaltsraum wird das schon zum Problem“, erklärt Bernd Kramm. Mit einem zweiten improvisierten Pausenraum und der Arbeit in Kleinteams konnten die Vorgaben aber gut eingehalten werden.

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Derzeit stehen vor allem Gehölzschnitt-Arbeiten und der Rückschnitt von Hecken auf dem Arbeitsplan. Auch die Pflege des Straßenbegleitgrüns obliegt der Stadtgärtnerei. Für die Weihnachtsbäume im Stadtgebiet war die Gärtnerei dagegen nicht zuständig. „Die werden in der Regel zugekauft, manchmal auch dort gefällt, wo sie überflüssig geworden sind.

Fichten und Tannen werden zu Weihnachtsbäumen

Ganz ohne die weihnachtlichen Bäume ist die Stadtgärtnerei aber nicht. Zehn Fichten und Tannen haben Bernd Kramm und sein Team vor einigen Jahren auf einem freien Platz des Areals am Waldshuter Rheinufer gepflanzt. „In ein oder zwei Jahren sind sie groß genug für einen Einsatz als Weihnachtsbaum in der Stadt“, verrät Bernd Kramm.

Die Alpenveilchen ziehen die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei selbst im Gewächshaus.
Die Alpenveilchen ziehen die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei selbst im Gewächshaus. | Bild: Holzwarth, Sandra

Für das Team der Stadtgärtnerei ist der Winter generell die ruhigere der vier Jahreszeiten. Arbeit gäbe es zwar immer genug, aber der Termindruck sei während der kalten Tage nicht so groß. Außer es schneit, dann sind die Stadtgärtner im Winterdienst gefragt. Denn die Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof sei eng, wie der Chef der Stadtgärtnerei erklärt.

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„Während die Kollegen vom Bauhof bei Schneefall vor allem mit großem Gefährt unterwegs sind, übernehmen wir Stadtgärtner die Einsätze, wo Handarbeit gefragt ist, beispielsweise das Freischaufeln von Fußgänger-Überwegen, Treppen und Gehwegen“, erklärt Bernd Kramm. Auch wenn die Stadtgärtnerei zwischen den Jahren ihre Pforten schließt, werden die Pflanzen nicht völlig alleine gelassen. „Es gibt immer einen Kontrolldienst, der nach dem Rechten schaut, denn gerade unsere Kulturen und Jungpflanzen brauchen regelmäßige Pflege.“