Die Mülldeponien von einst kosten immer noch Geld, ihre Bewirtschaftung bleibt eine Daueraufgabe. Das gilt auch für die ehemalige Deponie in Tiengen, die noch über vier Jahrzehnte nach der Stilllegung eine neue Abgasanlage für 533.000 Euro erhält, um die Treibhausgas-Abgabe um 94 Prozent zu mindern.
Seit 20 Jahren wird das Abgas der ehe-maligen Kreis-Deponie nördlich Tiengens durch eine Schwachgasfackel verwertet. Weil die Mengen zurückgehen und die Qualität abnimmt, kann die Anlage nicht weiter betrieben werden. Mit der Umstellung der Deponieentgasung auf eine Saugbelüftung kann der unkontrollierte Ausstoß des Methangases auf ein Minimum reduziert werden, so die Information für die Kreisräte, die in der jüngsten Sitzung die Arbeiten für die Umrüstung an zwei norddeutsche Firmen vergaben, für den Angebotspreis von zusammen 533.000 Euro. Aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) wird dem Landkreis die Hälfte der Kosten ersetzt.
Auch für die Nachsorge seiner anderen Abfalldeponien muss der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft des Landkreises Waldshut in seiner Bilanz realistische Rückstellungen bilden, mahnte die Aufsichtsbehörde vor einiger Zeit. Weil der Kreistag daraufhin die Nachsorgekosten neu berechnen ließ, musste der Betrieb im vergangenen Jahr auf diesem Gebiet 181.000 Euro mehr zurücklegen als geplant. Ein Beitrag auch der Gebührenzahler zum Schutz des Klimas.