Die Angebote der offene Kinder- und Jugendarbeit werden von jungen Menschen zwischen sieben und 27 Jahren mitbestimmt und mitgestaltet. Im Mittelpunkt steht die persönliche Entwicklung, die Begegnung und die außerschulische Bildung. In einer Serie stellen wir die verschiedene Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Waldshut-Tiengen vor.
Das Angebot
Das Jugendcafé im Waldshuter Kornhaus und das Jugendzentrum im Tiengen sind eingerichtet wie ein Café oder eine Bar mit Wohnzimmercharakter. Hier finden von Dienstag bis Freitag die verschiedenen Jugendtreffs wie der Offene Treff, der Jungstreff, der Mädchentreff und der Queertreff statt.

Ganz locker und unverbindlich steht der gemeinsame Austausch im Mittelpunkt. Billard spielen, Freunde treffen, laut Musik hören, kochen, Spiele spielen oder einfach gemeinsam in der Hängematte oder auf dem Sofa entspannen und quatschen.
Was beim Treff gemacht wird, bestimmen die Jugendlichen selbst.
Neben den beiden festen Standorten des Jugendcafés Waldshut und des Jugendzentrums Tiengen gibt es zudem mobile Treffs im Jugendraum am Aarberg, am Spielplatz in der Liedermatte und in Gurtweil am Bauwagen.

Da ein Teil der mobilen Treffs draußen stattfindet, kommt die mobile Jugendarbeit vor allem in den warmen Monaten zu den Kindern und Jugendlichen.

Wann die Treffs stattfinden
Die Menschen dahinter
Betreut werden die Treffs von den hauptamtlichen Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Kinder- und Jugendreferats Waldshut-Tiengen. Ihre Aufgabe ist vor allem als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen und „darauf zu achten, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Sozialarbeiter Onur Harbelioglu. „Es gibt wenig Regeln in den Treffs. Die wichtigste Regel in den Treffs ist respektvoller Umgang“, ergänzt Sozialarbeiterin Laura Zimmermann.

Bis auf das Team des Kinder- und Jugendreferats sind die Jugendtreffs erwachsenenfreie Zonen. Sozialarbeiter Onur Harbelioglu erklärt die Regel damit, dass die Treffs ein Ort sein sollen, wo Jugendliche genau so sein dürfen, wie sie sind und sich nicht für Erwachsene verstellen müssen.
Das sagen die Teilnehmer
Das Angebot der verschiedenen Treffs erfreut sich großer Beliebtheit, wie vier Teilnehmer verraten. Paula Fratila (16) war bereits in der zweiten Klasse das erste Mal bei einem der Kinder- und Jugendtreffs. Clara Valenti (16), Adisa Gjikokaj (16) und Eduard Neatra (17) sind über Freunde auf die Treffs aufmerksam geworden und kommen seit 2023 regelmäßig.

„Man geht einmal hin, es macht Spaß und dann kommt man immer wieder, weil man auch viele Freundschaften aufbaut“, erzählt Paula Fratila. Neben dem Treffen von Freunden schätzen die vier auch die besonders respektvolle Atmosphäre und die Willkommenskultur im Juca und Juz. „Man kommt einfach, wie man ist. Jeder hat seinen Platz“, erklärt Adisa Gjikokaj. „Das ist unser zweites Zuhause hier. Wir sind hier manchmal öfter als zu Hause. Ich glaube, es gibt hier niemanden, der sich nicht wohlfühlt“, ergänzt Paula Fratila.
Den vier Jugendlichen gefällt außerdem, dass das Team der Kinder- und Jugendarbeit ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. „Wenn etwas ist, kann man sich immer ans Team wenden, mit der Sicherheit, dass sie es nicht weitererzählen“, sagt Adisa Gjikokaj. „Das sind unsere Besties. Die wissen all meine Geheimnisse. Wenn ich meiner Mutter sage, dass ich hier bin, dann weiß sie, dass sie sich keine Sorgen machen muss“, fügt Paula Fratila dem hinzu.

Mittlerweile übernehmen alle vier auch kleine Arbeiten und helfen beispielsweise bei den Treffs hinter der Theke aus. „Unsere Aufgaben sind dann Getränke verkaufen, zählen, wie viele Leute da sind, Toast machen, einkaufen, putzen und aufräumen“, erläutert Eduard Neatra.
Der Lieblingstreff der vier ist der offene Treff am Freitag. „Freitag hat jeder Zeit und jeder ist da. Freitag ist unser Partytag. Da werden die Rollläden runter gemacht, die Lichter angeschaltet und los geht‘s“, erzählt Paula Fratila lachend. Weitempfehlen können die vier aber alle Treffs.

Wer kann mitmachen?
„Das ist wie in einem Café oder einer Bar. Es ist offen und jeder kann kommen“, erklärt Onur Harbelioglu. Wer also gerne in einen Treff kommen möchte, darf zu den Zeiten unverbindlich vorbeikommen und hineinschnuppern. Zu beachten gibt es nur, dass es für verschiedene Treffs unterschiedliche Altersgrenzen gibt. Manche Treffs sind bereits ab sieben Jahren, andere erst ab zehn oder zwölf.