Ein Buch, in dem es viel zu blättern gibt und das man so schnell nicht wieder aus den Händen legt: „Eschbacher Leute und ihre Häuser“. Herausgeber ist der Markus Wassmer aus Eschbach, Gemeindestraße 11. Geboten wird auf 152 Seiten eine Fülle von farbenfrohen und erfrischenden Bildern zu den Einwohnern des Waldshuter Ortsteiles und ihrem Zuhause. Auch ein paar Grautöne sind dabei, da handelt es sich um historische Bilder.

Eschbacher Leute und ihre Häuser – ein Buch von Markus Wassmer.
Eschbacher Leute und ihre Häuser – ein Buch von Markus Wassmer. | Bild: Manfred Dinort

Beim Blättern stößt man auf viele bekannte Gesichter, Menschen, die im öffentlichen Leben eine Rolle spielen oder gespielt haben oder als Lehrer in den Schulen der Stadt tätig waren. Er selbst, Markus Wassmer hat sich auf der Seite 25 mit den vier Mitbewohnern seines Hauses ablichten lassen. Im Vorwort ist zu lesen: „Das Buch zeigt Menschen, wie sie in den Jahren 2019/2020 aussahen. In späteren Jahren, wenn wir uns fragen, wie es früher gewesen ist, wird dieses Buch sicherlich an Bedeutung gewinnen“. Und dann heißt es: „Die vorliegenden Aufnahmen repräsentieren rund drei Viertel der gesamten Einwohnerschaft, nicht alle Familien wollten sich fotografieren lassen.“

Imposant: Die Eschbacher Mühle, ein imposanter Bau am nördlichen Ortsrand von Eschbach, aber in einem nüchternen Baustil.
Imposant: Die Eschbacher Mühle, ein imposanter Bau am nördlichen Ortsrand von Eschbach, aber in einem nüchternen Baustil.

Wie kam es zu dem Buch? Markus Wassmer, der von 2009 bis 2017 Ortsvorsteher in Eschbach war, erklärt das so: Schon damals, als Ortsvorsteher, habe er die Idee gehabt, etwas in dieser Richtung fürs Dorf zu tun. Doch dann sei das wieder eingeschlafen. Als 2018 der neue Ortschaftsrat ins Amt kam, wurde der Gedanke erneut aufgegriffen. „Das war doch eine gute Idee“, hieß es. „Pack es doch an, wir sind auch gerne bereit, dich zu unterstützen.“ Das habe gewirkt, „ich war sofort wieder Feuer und Flamme“. Wichtig sei ihm auch gewesen, dass der Ortschaftsrat dahintersteht und das Vorhaben auch öffentlich angekündigt wurde. „Ich wollte nicht, dass der Eindruck entsteht, dass es sich dabei um ein privates Projekt handelt“, so Wassmer. „Als Privatmann wäre ich vermutlich nicht so akzeptiert worden.“ Dann folgte die erste Ankündigung im Gemeindeblatt mit einer Beispielseite.

Idyllisch präsentiert sich das Eckert-Haus in Eschbach. Es ist ein Gebäude mit viel Holz im Schwarzwaldstil.
Idyllisch präsentiert sich das Eckert-Haus in Eschbach. Es ist ein Gebäude mit viel Holz im Schwarzwaldstil.

„Ziel war es, das Interesse der Bürger zu wecken, damit auch möglichst viele mitmachen.“ Er selbst habe Erkundigungen im Stadtarchiv eingeholt, sich informiert und sich auch von Martin Granacher aus Schmitzingen beraten lassen, der in seinem Dorf ein ähnliches Projekt realisierte. Dann habe er angefangen zu fotografieren und Termine abzusprechen. „Manchmal sind die Leute selbst auf mich zugekommen, da möchten wir auch mitmachen.“ Viele wollten auch was erzählen, „aber das hätte den Rahmen gesprengt, das hätte mir zu viel Zeit gekostet.“ Trotzdem sei es oft schwer gewesen, einen Termin zu finden, an dem auch alle Bewohner zuhause waren. Das sei im letzten Jahr, coronabedingt, deutlich einfacher gewesen. „Begonnen habe ich im Frühjahr 2019, als es abends länger hell war und die Leute von der Arbeit daheim waren“, so Wassmer. Wichtig sei ihm auch gewesen, die alten Leute ins Bild zu bekommen, „damit sie uns lange in Erinnerung bleiben.“ Dazu habe natürlich auch die hundertjährige Hilda Albiez gehört. Das alles habe sich sehr lang hingezogen, „und im Herbst, als es wieder früher dunkel wurde, habe ich pausiert.“

Im Frühjahr 2020 ging es weiter, diesmal stand ihm Stefanie Wochner zur Seite. „Sie kannte viele Leute und hat angefangen, nach meinen Vorgaben eigene Termine auszuhandeln“, so Wassmer. „Sie war mir eine große Hilfe.“ Dann, Ende August, war Redaktionsschluss. „Bis dahin hatten wir 120 Familien im Boot.“ Dazu kamen noch Bilder mit öffentlichen Gebäuden, dem Gemeindehaus und der Dorfkirche St. Pankratius. Dann ging es noch darum, die Bilder auszuwählen und die Namen und die exakte Schreibweise festzustellen. Anschließend wurde das Buch komponiert, es wurde ein Namensregister erstellt und alles an die Druckerei Trefzer in Dogern geliefert.

In seinem Rückblick auf die zwei Jahre sagt Markus Wassmer: Es war mir wichtig, eine Dokumentation fürs Dorf zu erstellen, die der Dorfgemeinschaft zugutekommt und die auch nach Jahren noch gerne zur Hand genommen wird. Bedauerlich fand er, dass für Texte der Platz und die Zeit fehlten. „Das wäre eine Idee für die Zukunft, ein neues Projekt.“ Er könne sich vorstellen, das Thema in einigen Jahren nochmals aufzugreifen, „aber nur, wenn mir dabei wieder jemand hilft.“