Wer braucht schon Las Vegas, wenn es Waldshut gibt. Für die Kappenabende hatte die Narro-Zunft das Zockerparadies kurzerhand von der Wüste Nevadas an den Hochrhein verlegt. Am Freitag- und Samstagabend verwandelte sich die Grieshabervier-Halle im Ziegelfeld in ein Casino mit Kronleuchtern, Roulettetischen, Jetons und Pokerkarten.

Ein riesiger leuchtender Würfel und das Ortsschild von Las Vegas, abgewandelt zu „Welcome to fabulous Las Valdshut“, rundeten die Deko stilecht ab. Sogar Stars aus der Glitzermetropole schauten auf der Bühne vorbei – allen voran Elvis (Thomas Adlung) sowie die Magier Siegfried und Roy (Stephan Vatter und Joe Keller).

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„Endlich mal wieder live, nicht im Fernsehen“, freute sich Zunftmeister Stephan Vatter, dass die Kappenabende nach zwei Online-Formaten wegen Corona auf die Bühne zurückgekehrt sind. „Das ist ein unglaublich schönes Bild“, sagte er beim Blick ins Publikum.

Viva Las Valdshut mit vielen Gästen

Unter den passend zum Motto „Viva Las Valdshut“ gekleideten Zuschauern begrüßte er Oberbürgermeister Philipp Frank und die Erste Beigeordnete Petra Dorfmeister mit Ehepartnern sowie Mitglieder von befreundeten Fasnachtsvereinen wie die Hermännle aus Eschbach, die Hungrigen Stühlinger sowie die Narrenzunft Tiengen.

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Deren Zunftmeister Tobias Fritz erklärte, dass die Tiengener vergeblich im Städtle nach dem verschwundenen V im W von Waldshut gesucht hätten. ‚Sogar in unserer geschlossen Gastronomie beim Narrentreffen‘, sagte Fritz selbstironisch und empfahl den Waldshutern, zu akzeptieren, dass die Stadt nun Valdshut heißt.

Für seinen Zunftmeisterkollegen hatte er eigens ein neues Autokennzeichen prägen lassen: „VT ZM 1411“. „Das dazugehörige Auto steht hoffentlich draußen“, bedankte sich Stephan Vatter augenzwinkernd.

Geschenk: Tobias Fritz (links) hat für Stephan Vatter ein Kennzeichen mitgebracht.
Geschenk: Tobias Fritz (links) hat für Stephan Vatter ein Kennzeichen mitgebracht. | Bild: Melanie Mickley

Das verschwundene V tauchte dann doch wieder auf. Zum Glück, denn es wäre für die Akteure viel zu anstrengend gewesen, wenn sie für den Rest des Abends auf den Buchstaben W in ihren Wortbeiträgen verzichtet hätten. So wie eingangs Vatter in seiner Zungenbrecher-Rede, für die er zurecht donnernden Applaus bekam.

Die Darsteller nutzten ihre Energie lieber für ihre Auftritte. Das Casino-Motto zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Abende. Angefangen vom Kindertanz des Narrensamens (einstudiert von Alina Maier) zu Lady Gagas Hit „Pokerface“ bis zu Benni Marder als Polizist, der über den OB sagte: „Seine Politik ist russisches Roulette.“ Bei Marders launigem Lied über die Nöte von Eltern von pubertierenden Kindern nickten einige Zuschauer zustimmend.

Zockerbude im Gasthaus „Krone“

Die Zunftmädels legten unter anderem zu den Songs „Viva Las Vegas“ und „Money Money Money“ eine flotte Sohle aufs Parkett (einstudiert von Jed Vincent Rimmele). Anschließend luden die Ehemaligen der Junggesellen in eine zwielichtige Zockerbude im Hinterzimmer des früheren Gasthauses „Krone“ in der Kaiserstraße ein. Nur der OB (Thomas Völk) scheiterte zunächst am Türsteher.

Zockerbande: Die Ehemaligen der Junggesellen Thomas Völk, Simon Riegger, Dennis Boll, Thomas Adlung, Nico Keller, Joachim Paul Schneider ...
Zockerbande: Die Ehemaligen der Junggesellen Thomas Völk, Simon Riegger, Dennis Boll, Thomas Adlung, Nico Keller, Joachim Paul Schneider und Stephan Vatter (von links). | Bild: Melanie Mickley

Um eine Intimrasur auf der Toilette und eine Barkeeperin, die sich als Mann entpuppte, ging es in den Zockergesprächen der Ministranten.

Showgirls von der Copacabana

Der Frauenchor „6 am Hochrhy“ weilte zur Kur in der „wunderschönen Casinostadt Valdshut“ und reiste auch gesanglich an die Copacabana, wo die Damen einst als Showgirls ihre Reisekasse aufbessern mussten.

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Die Jungnarren begeisterten mit der Magiershow „Parry and Hotter“, die Junggesellen bedankten sich mit einem Lied bei „Fauxpas-Fipsi“ für die vergangenen acht Jahre als OB, und die muntere Truppe von ZWH (“Zu wie ä Handbrems“) ließ auf der Showbühne mangels Geld statt der Blue Man Group ihre Mitglieder in blauen Latzhosen und statt dem Superstar Cher einen Stuhl (englisch: chair) mit schwarzer Perücke auftreten.

Weitere Million fürs Waldshuter Freibad

Bevor der Narrenrat tanzend den Schlussakkord des dreistündigen Abends setzte (einstudiert von Sabine Kammerer), gewannen die Badenixen Antonia Laubis und Christiane Maier beim Zocken in Las Vegas eine Million Dollar: „Jetzt können wir das Waldshuter Freibad ordentlich sanieren“, freuten sie sich.

Glückssträhne: Die Badenixen Antonia Laubis (links) und Christiane Maier.
Glückssträhne: Die Badenixen Antonia Laubis (links) und Christiane Maier. | Bild: Melanie Mickley

Fasnachtssamstag

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