Aus Fußballplatz wird ein Trainings- und Wettkampfgelände für Bogenschützen. So lassen sich die bevorstehenden Veränderungen auf dem Vereinsgelände des inzwischen aufgelösten ESV Waldshut zusammenfassen. Doch das greift insgesamt etwas kurz, denn die neuen Platzhirsche vom Verein Team Roth haben ordentlich was vor. Kein Wunder: In der Bogensportszene sind die Schützen beileibe keine Unbekannten.

National und international erfolgreiche Sportler

Freilich: In einem Land, in dem traditionell Ballsportarten dominieren, sind Bogenschützen durchaus Exoten und fristen oftmals ein Schattendasein. Zu Unrecht. Denn gerade das Team Roth, das aus 25 aktiven und sehr erfolgreichen Mitgliedern und einer Nachwuchsabteilung mit zwölf Kindern und Jugendlichen ab zehn Jahren besteht und damit der größte Bogensportverein am Hochrhein ist, hat einiges vorzuweisen.

Das geht bei Vereinspräsident Axel Roth los. Zehn Jahre war er als Profi international unterwegs. Zweimal wurde er Indoor-Europameister, im Jahr 2019 sogar Weltmeister. Seine Frau Patricia steht ihm in nichts nach und wurde erst dieses Frühjahr Weltmeisterin. Darüber hinaus ist Axel Roth auch als Trainer erfolgreich, unter anderem als Landestrainer Südbadens und als Trainer der Schweizer Para-Nationalmannschaft.

Weltmeisterlich: Diese Auszeichnung erhielt Axel Roth vor vier Jahren bei der WM in den USA.
Weltmeisterlich: Diese Auszeichnung erhielt Axel Roth vor vier Jahren bei der WM in den USA. | Bild: Baier, Markus

Was alle Vereinsmitglieder eint, sei die Leidenschaft für ihren Sport, der im hohen Leistungsniveau und den internationalen Erfolgen zum Ausdruck kommt. Damit das so bleibt, sei eine Verbesserung der Trainingsbedingungen dringend notwendig, denn diese könnten mit den Anforderungen nicht mehr mithalten, sagt Axel Roth.

Der Verein hat seit einigen Jahren eine Fläche am früheren Lonza-Areal gepachtet: „Das ist für einige Disziplinen leider zu klein“, schildert Roth. So stehe nur eine Distanz von maximal 55 Metern zur Verfügung. Benötigt würden aber Distanzen von bis zu 90 Metern. Und das bietet das neue Gelände.

Gleichwohl werde an der auf dem Lonza-Areal befindlichen Trainingshalle, die Mitgliedern quasi rund um die Uhr Trainingseinheiten ermögliche, festgehalten, so Roth.

Kaum mehr zu zählen ist die Menge an Pokalen und Medaillen, die die Wand in der Trainingshalle säumen.
Kaum mehr zu zählen ist die Menge an Pokalen und Medaillen, die die Wand in der Trainingshalle säumen. | Bild: Baier, Markus

„ESV-Gelände bietet ideale Voraussetzungen“

Wie Axel Roth im Gespräch mit unserer Zeitung darstellt, bietet das ehemalige ESV-Gelände für die Bedürfnisse der Bogensportler geradezu ideale Voraussetzungen: „Es ist ein echtes Schmuckstück, und ich hatte es deswegen schon lange im Auge.“

Die Gesamtbedingungen für den Bogensport wertet er als deutlich vorteilhafter, als beim derzeitigen Trainingsgelände. Nicht zuletzt bieten sich bessere Lichtverhältnisse und eine generell bessere Logistik.

Außerdem seien die dortigen Voraussetzungen auch in Sachen Sicherheit hervorragend: „Die Abgeschiedenheit ist natürlich ein Pluspunkt. Außerdem gibt es einen Erdwall um das Gelände.“

Ein Stück High-Tech ist dieser Compound-Bogen, der beim Bogenschießen zum Einsatz kommt.
Ein Stück High-Tech ist dieser Compound-Bogen, der beim Bogenschießen zum Einsatz kommt. | Bild: Baier, Markus

Zunächst: Bezug und Vorbereitung des Areals

Nachdem alle Gremien die Neuverpachtung beschlossen haben und die Formalitäten mit der Stadtverwaltung geklärt sind, folgt als nächster Schritt bereits der Bezug des Gelände und dessen Vorbereitung auf die Bedürfnisse der Bogenschützen. Schon Ende August soll das der Fall sein.

„Dann starten wir auch umgehend mit den Aufräumarbeiten, der Grundreinigung und der Präparierung der Anlage“, schildert Roth das weitere Vorgehen. Es müssen neue Zielscheiben auf den Distanzen zwischen sechs und 90 Meter aufgestellt und Markierungen angebracht werden. Und auch die einige administrative Aufgaben warten, insbesondere Gespräche mit Sponsoren.

Hoffnung auf neue Mitglieder und Wettbewerbe

Generell erhoffen sich die Bogenschützen vom Team Roth natürlich, dass die verbesserten Rahmenbedingungen auch zum Wachstum des Vereins beitragen, wie der Präsident darstellt: „Der neue Platz wird sicherlich auch viel neuen Schwung mit sich bringen, darauf freuen wir uns sehr.“

Und ein erster Höhepunkt stehe auch schon an: „Wir haben bereits die Zusage erhalten, dass wir nächstes Jahr die Landesmeisterschaft her veranstalten können“, berichtet Roth nicht ohne Stolz. Weitere Wettbewerbe, etwa die Deutschen Meisterschaften, könnten in absehbarer Zeit folgen.

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