Die Schließung des Kiosks am Busbahnhof in Waldshut ruft sehr gegensätzliche Reaktionen hervor – nicht zuletzt in den sozialen Medien. Während die einen die Maßnahme als längst überfälligen Schritt feiern, der zu einer Steigerung der Sicherheit im Bahnhofsumfeld beiträgt, hagelt es auch massive Kritik. Doch wie gerechtfertigt sind solche Darstellungen? Wir haben bei der Polizei bezüglich ersten Erkenntnissen nachgefragt.

Besorgnis wegen Konsequenzen der Kioskschließung

Zur Erinnerung: Anhaltende Beschwerden über die Klientel, das sich rund um den Kiosk versammelte, alkohol- und drogenbedingte Auseinandersetzungen, die Polizeieinsätze notwendig machten, und immer wieder vorkommende rechtliche Verstöße, hatten Stadt und Polizei zu einem gemeinsamen Vorgehen animiert. Dieses sah eine temporäre Schließung des Kiosks im April und Mai vor. Der Kiosk-Pächter kam dem zuvor und schloss die umstrittene Einrichtung schon vor Fasnacht.

Seit unsere Zeitung die Angelegenheit publik gemacht hat, werden das Vorgehen und erst recht die Folgen auf Facebook und Co. diskutiert. Dabei machen auch regelrechte Schreckensszenarien die Runde. Man müsse jetzt Angst haben, wenn man auf seinen Bus warte, schildert ein Nutzer. Andere sehen bereits die Verlagerung des an diesem Ort konzentrierten Problemfeldes in die ganze Innenstadt oder zumindest an den Viehmarktplatz kommen.

Das könnte Sie auch interessieren

Polizei: Keine Zunahme von Einsätzen oder Verlagerungen feststellbar

Aus Sicht der Polizei lassen sich jedoch bislang keine negativen Veränderungen erkennen, wie Polizeisprecher Thorsten Stauch auf Nachfrage erklärt: „Was die Zahl der Einsätze anbelangt, stellen wir keine Zunahme an anderen Stellen fest, auch ist im Bahnhofsumfeld keine Veränderung erkennbar.“

Dabei fahren Polizeistreifen genau diesen Bereich regelmäßig an, um die Lage im Blick zu behalten. Auch andere Punkte in der Stadt, die in der öffentlichen Wahrnehmung als potenzielle Alternativtreffpunkte für die Menschen gesehen werden, die sich bisher am Bahnhofskiosk versammelt hatten, würden immer wieder kontrolliert, so Stauch weiter. Dazu zählten insbesondere der Viehmarktplatz, aber auch der jenseits der Bahnhofsunterführung gelegene Bereich der Robert-Gerwig-Straße mit ihren Einkaufsmärkten.

Vorläufiges Fazit der Polizei: „Aktuell können wir noch keine konkreten Folgen oder Verlagerungen feststellen, denn die Maßnahmen sind noch zu frisch.“ Die Polizei werde aber ihre Kontrollen fortsetzen und gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit der Stadt weitere Maßnahmen einleiten, so Stauch.

Das könnte Sie auch interessieren