Das Freibad Waldshut ist seit einigen Wochen kaum wiederzuerkennen. Wo sonst während der warmen Jahreszeit Schwimmer ihre Bahnen ziehen und sich Sonnenanbeter auf der großen Liegewiese ausstrecken, gleicht die Freizeiteinrichtung rund um das Becken aktuell einer staubigen Geröllwüste.
Damit das stark sanierungsbedürftige Bad pünktlich zur Saison 2022 in neuem Glanz erstrahlt, wurde laut Auskunft der Stadtwerke unter anderem bereits der alte Beckenboden aufgespitzt und entfernt und durch eine neue Bodenplatte ersetzt. Auch die alte Rutsche am Nichtschwimmerbecken und die Startblöcke aus Beton haben längst ausgedient.
Letztere ließen sich eigentlich scheibchenweise an Liebhaber des idyllisch am Rheinufer gelegenen Bades verkaufen. Denn dass Nostalgiker bereit sind, für alte Betonbrocken Geld in die Hand zu nehmen, zeigt das Beispiel der Berliner Mauer. Auch für die leuchtend blau bemalten Startblöcke des Waldshuter Bads fänden sich bestimmt etliche Abnehmer. Schließlich bilden die Mitglieder von Pro Freibad, die 2018 mit einem Bürgerentscheid erfolgreich gegen die bereits beschlossene Schließung gekämpft hatten, den mittlerweile größten Verein der Doppelstadt.
Auch wenn die Idee seinen Reiz habe, halten die Stadtwerke am ursprünglichen Plan fest und lassen die Startblöcke demnächst entsorgen. Die Betreiber haben aber eine gute Nachricht für die Fans des Waldshuter Freibads: Das auf dem Beckenboden aufgemalte Männchen, das sich längst zum Markenzeichen entwickelt hat, kehrt nach der Sanierung zurück. Im neuen Bad wird es dann aus Folie bestehen.