Die Nachfrage nach „Park and Ride“-Plätzen am Tiengener Bahnhof nimmt seit Jahren zu. Jetzt schafft die Stadt Waldshut-Tiengen Abhilfe und erweitert das Angebot nördlich der Bahngleise deutlich. Ein dort verlaufender Weg wird seit langem als Parkplatz genutzt. Er wird durch einen regulären Parkplatz ersetzt. Noch dieses Jahr soll mit den Arbeiten begonnen werden, wie der stellvertretende Leiter des Tiefbauamts, Thomas Kuhn, dem Gemeinderat darstellte.
77 Auto- und 32 Fahrradstellplätze
Konkret sollen auf dem Areal 77 Parkplätze für Autos entstehen, fünf davon für Menschen mit Behinderung. Hinzu kommen 32 überdachte Fahrradabstellplätze. Die Anlage sei so ausgelegt, dass ein barrierefreier Zugang zu allen Teilen des Bahnhofs, inklusive des geplanten zweiten Bahnsteigs möglich sei, so Kuhn. Die Kostenplanung beläuft sich laut Kuhn auf 850.000 Euro.
Wie der Tiefbau-Experte darstellte, sei durchaus Eile geboten, denn das Verfahren laufe bereits seit mehreren Jahren: „Der bereits zugesagte Zuschuss läuft bald aus.“ Hintergrund für die Verzögerungen sei, dass eigentlich die Verwendung von Aushubmaterial des Klettgau-Carrés als Unterbau für die Parkplätze verwendet werden sollte.
Da dieses noch immer nicht realisiert wurde, werde nun eben der Aushub einer anderen Baustelle an der Breitenfeldstraße benutzt, so Kuhn: „Es handelt sich um sehr gutes Material.“
Baubeginn im Idealfall im November
Die Ausschreibung für die Arbeiten sollen im Oktober über die Bühne gehen. Der Baubeginn ist für November vorgesehen. Die Dauer der Maßnahme bezifferte Thomas Kuhn auf etwa ein Jahr.
Der Parkplatz als solches soll derweil nicht nur für Bahnpendler zur Verfügung stehen, sondern durchaus auch dazu beitragen, die angespannte Parkplatzsituation im nördlichen Bereich der Tiengener Innenstadt zu entspannen.
Parkplatz nicht nur für Bahnkunden nutzbar
Eine Abtrennung durch Schranken, wie sie etwa bei der „Park and Ride“-Anlage in Waldshut besteht, sei daher nicht vorgesehen – gerade auch weil der Parkplatz verschiedene Zufahrten haben werde, schildert Kuhn. Im Übrigen kann die Anlage bei Bedarf auch noch um einige Parkplätze erweitert werden.
Im Gemeinderat stieß die vorgelegte Planung auf große Zustimmung. Dieter Flügel regte an auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge in die Planung mit aufzunehmen – ein Punkt, der in Absprache mit den Stadtwerken noch geprüft werden soll.
Dagegen werde es an dieser stelle keine abschließbaren Fahrradboxen geben. Diese sollen laut Stadtbauamt südlich der Bahnlinie gebaut werden, wenn die Elektrifizierung abgeschlossen ist.