Wie Jürgen Wiener, stellvertretender Leiter des städtischen Ordnungsamts, in der jüngsten Sitzung des Waldshut-Tiengener Gemeinderats sagte, habe der Parkdruck im bebauten Bereich der Kalvarienbergstraße so stark zugenommen, dass die Verkehrssicherheit beeinträchtigt ist. Um die Situation zu entschärfen, plant die Stadt, die Parkflächen neu anzulegen und als Bewohnerparkplätze auszuweisen. Der Gemeinderat stimmte diesem Vorhaben einstimmig zu.
Nach beziehungsweise vor der Abbiegung in den Gaisbergweg macht die Kalvarienbergstraße eine langgezogene Kurve. Sind in diesem Bereich zu viele Autos ohne Lücken hintereinander abgestellt, ist das Ende der Parkreihe für Verkehrsteilnehmer nicht sichtbar und ein Ausweichen für entgegenkommende Fahrzeuge nicht möglich. Im besten Fall müssten Autos zurücksetzen, um den Gegenverkehr passieren zu lassen, schildert Wiener auf Nachfrage dieser Zeitung die Situation. „In anderen Fällen bleiben Außenspiegel auf der Strecke“, fügt er hinzu.
Um den Blindflug und die gefährlichen Situationen in der Kalvarienbergstraße zu beenden, wird Parken künftig nur noch in einer ausgewiesenen Zone erlaubt sein. Dazu wird die Stadt 18 Stellflächen in Fahrtrichtung Stadtmitte realisieren. Im Zuge dessen wird die bestehende Bewohnerparkzone 3 (Ziegelfeld) um die Kalvarienbergstraße erweitert.
Auf den neu ausgewiesenen und markierten Feldern können dann Anwohner mit einem Parkausweis sowie alle anderen Autofahrer bis zu drei Stunden mit Parkscheibe ihr Fahrzeug abstellen. Auf der Gegenfahrbahn gilt absolutes Halteverbot. Zwischen den Markierungen wird es ausreichend Lücken geben, damit Anwohner aus ihren Grundstücken ausscheren und damit auch Gelenkbusse dem Gegenverkehr ausweichen können.
Weitere Änderungen für Verkehrsteilnehmer in Waldshut-Tiengen
Wie viele Parkplätze durch die Änderung in der Kalvarienbergstraße wegfallen werden, lässt sich laut Jürgen Wiener nicht sagen, da bislang in diesem Bereich offiziell keine Stellflächen ausgewiesen sind. „Es gibt dort derzeit keine Parkraumbewirtschaftung“, so der stellvertretende Ordnungsamtsleiter auf Nachfrage. Die vereinzelten Markierungen auf der Fahrbahn seien lediglich Anhaltspunkte.
Auf die Frage der FDP-Stadträtin Anette Klaas, warum keine dauerhafte Ampellösung eingerichtet werde, wie sie einige Anwohner vorgeschlagen hatten, sagte Jürgen Wiener: „Aus straßenverkehrsrechtlicher Sicht sehe ich keine Möglichkeit, eine Ampel einzusetzen, um mehr Parkplätze zu generieren.“ Zudem rechnet er bei einer Ampelregelung, wie sie bei Baustellen mit halbseitiger Sperrung üblich ist, in Stoßzeiten mit einem größeren Rückstau auf die Gurtweiler Straße.

Ebenso wurde eine Einbahnstraßenregelung nach Prüfung aus Gründen der Verhältnismäßigkeit abgelehnt. Es sei den weit mehr als 2500 Bewohnern der Bergstadt nicht zuzumuten, dass sie einen Umweg von rund drei Kilometern über die Gurtweiler Straße und Eichholzstraße in Kauf nehmen müssen, um den Anwohnern der Kalvarienbergstraße uneingeschränktes Parken zu ermöglichen, heißt es in der Begründung der Stadtverwaltung.
Von der nun festgelegten Lösung verspricht sich Wiener eine Verbesserung der derzeitigen Situation. Wann die 18 Parkplätze ausgewiesen und die Bewohnerparkzone in der Kalvarienbergstraße eingerichtet wird, steht laut Wiener noch nicht fest. „Ich hoffe, dass es noch im Sommer kommt“, sagt er.