Vor 25 Jahren
Kreis Waldshut – „Der Winter kam wieder einmal über Nacht und erwischte viele Autofahrer in den Morgenstunden des gestrigen Dienstags eiskalt“, berichtete der Alb-Bote am 20. November 1996. Auf einer gut fünf Zentimeter dicken und festgefahrenen Schneeschicht wurde die Fahrt zum Arbeitsplatz für viele mangels korrekter Bereifung zur Schlitterpartie. Doch es ging in allen Fällen glimpflich ab. Der spektakulärste Blechschaden ereignete sich gegen 5.30 Uhr auf der B 500 bei Frohnschwand, wo ausgerechnet ein Schneepflug abrutschte und auf dem Dach liegen blieb. Dichtes Schneetreiben hatte dem Fahrer die Sicht genommen. Nach dem Tritt auf die Bremse stellte sich das tonnenschwere Gefährt quer und stürzte dann um. Der Fahrer blieb unverletzt, der Blechschaden belastete die Staatskasse um rund 10.000 D-Mark. Zur Bergung des Schneepflugs durch einen Kranwagen musste die Strecke zeitweise voll gesperrt werden.
Klettgau – Jede Hilfe kam für einen 61-Jährigen aus Erzingen am Nachmittag des 19. November 1996 zu spät. Er wurde bei einer Gespannfahrt vom Kutschbock geschleudert und von den durchgehenden Pferden über einen Kilometer weit mitgeschleift. Der Frührentner erlag noch an den Unfallstelle seinen schweren Kopfverletzungen. Mit seinem jüngeren Bruder war der Erzinger mit einer zweispännigen Kutsche über geteerte Feldwege nach Grießen gefahren. Bei einem Bremsversuch auf einer Gefällstrecke scheuten die Pferde und gingen durch. Der 61-Jährige fiel vom Kutschbock auf die Deichsel, wo ihn immer wieder die Hufe der Pferde trafen. Sein Bruder versuchte verzweifelt, ihn wieder auf den Kutschbock zu ziehen. Nach etwa 1000 Metern stürzten dann sowohl der schwer verletzte Kutscher als auch sein Bruder vom Gespann. Die Pferde liefen weiter, erst eine Mauer machte der Fahrt ein Ende. Der 61-Jährige starb an der Unfallstelle, sein Bruder erlitt leichte Verletzungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert.
Vor 50 Jahren
Kreis Waldshut – Über den traurigen Rekord von 33 Verkehrstoten im Kreis Waldshut (damals noch ohne den Bereich Säckingen) in den ersten zehn Monaten des Jahres 1971 informierte Mitte November vor der Kreisverkehrswacht der Waldshuter Polizeihauptkommissar Franz Huber. Damit wurde das bisher unfallreichste Jahr 1967 mit 32 Verkehrstoten zwei Monate vor Jahresende übertroffen. Bei den Unfallopfern handelte es sich um acht Fußgänger, fünf Radfahrer, zwei Mopedfahrer, elf Autofahrer und sieben Beifahrer. 17 der Opfer waren über 60 Jahre alt, zwölf 16 bis 25 Jahre sowie vier Kinder zwischen drei und neun Jahren.
Vor 70 Jahren
Wutöschingen/Horheim – Die damals selbstständigen Wutachtalgemeinden Wutöschingen und Horheim gründeten im Hinblick auf die zunehmende Zahl von Unfällen am 21. November 1951 eine Sanitätseinheit mit Beisein des DRK-Kreisvorsitzenden Herrmann. In den Vorstand gewählt wurden unter anderem als Vorsitzender Bürgermeister Preiser von Wutöschingen und als Stellvertreter Bürgermeister Weißenberger von Horheim. Kolonnenarzt wurde Dr. Hildenbrand aus Wutöschingen, Kolonnenführer Gustav Braun aus Wutöschingen, sein Stellvertreter Adolf Elsässer aus Wutöschingen. Bereitschaftsführerin wurde Therese Hoferer aus Wutöschingen, ihre Stellvertreterin Anneliese Adam aus Wutöschingen.
Vor 100 Jahren
Unterlauchringen – Seit Langem leide Unterlauchringen an Wassermangel, so der Alb-Bote ist der Ausgabe vom 11. November 1921. Nun habe eine Kommission festgestellt, dass die Quelle genügend Wasser liefere. Wenn Wassermangel herrsche, so gehe das Wasser entweder unterwegs verloren oder es werde nicht richtig verwaltet. Es müsse eben dann von der Gemeinde dafür gesorgt werden, dass die einen nicht in Wasser schwimmen und die anderen nicht verdursten. „Es ist nicht gesagt, dass die, die das Geld haben, auch das Wasser haben sollen, das eine Gabe Gottes ist und an alles Lebende in gleicher Weise verteilt werden soll“, schloss die Notiz. (