Vorhang auf, Manege frei – auch ganz ohne Zelt ist dies für eine junge Truppe das Allergrößte. Sie schnuppern überall Zirkusluft und lassen etwas von jener Magie spüren, die der Zirkus bis heute für viele hat.
Die Rede ist vom Zirkus Zebrasco, der in den 13 Jahren seines Wirkens eine erstaunliche Entwicklung gemacht hat. Entstanden ist er aus einer Arbeitsgemeinschaft am Klettgau Gymnasium Tiengen. Seit Ende 2018 ist er ein gemeinnütziger Verein, der über den Kreis Waldshut hinaus bekannt ist.

Die knapp 30 Mitglieder im Alter von etwa zehn Jahren bis ins junge Erwachsenenalter hinein, absolvieren 15 bis 20 Auftritte jedes Jahr. Dies überwiegend im Kreis Waldshut, aber ab und zu auch weiter weg wie am Bodensee und in der Schweiz, sogar in der Partnerstadt Blois sind sie schon aufgetreten.
Draußen wie drinnen, bei großen Festen wie dem Schwyzertag oder bei privaten Veranstaltungen wie Geburtstagen zeigt der Zirkus Zebrasco seine große Bandbreite: Akrobatik auf dem Boden, hoch in der Luft am Vertikaltuch, auf dem Hocheinrad, Jonglage und Zauberei, alles eingebettet in eine Choreografie mit Lichteffekten. Vor allem beim Jonglieren kommen Feuer und LED Leuchtmittel zum Einsatz.

Geprobt wird einmal die Woche samstags. Locker geht es dabei zu, wie ein Blick in die Aula des Tiengener Klettgau Gymnasiums (KGT) zeigt. Ruben König, Lehrer am KGT, ist Chef der Truppe, hält sich aber mit Anweisungen zurück. Die Mädchen und Jungen oder genauer, etliche Mädchen und ein Junge, üben selbstständig.
Auf Matten am Boden wird geturnt, in einer Ecke jonglieren Mädchen mit Diabolos, andere zeigen am Vertikaltuch ihre Kunstfertigkeit. Kisten mit bunten Jongliermaterialien fallen ins Auge.
Die meisten Mitglieder des Zirkus Zebrasco machen mehrere Sachen, diese Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten ist allen sehr wichtig.

„Es ist sehr abwechslungsreich, jeder kann machen wozu er Lust hat“, sagt Yannik Ebel, Schüler des Technischen Gymnasiums Waldshut. Seit 2019 macht er beim Zirkus Zebrasco mit. Momentan ist er der einzige Junge in der Truppe, was er aber nicht schlimm findet.
Genauso lange dabei ist Felicitas Kromer, Schülerin des Klettgau Gymnasiums: „Wir sind eine tolle Gruppe, wir verstehen uns gut, Freundschaften entstehen“, sagt sie.

Aktuell üben die jungen Artisten für ihre kommende, neue große Show. Sie ist der absolute Höhepunkt in diesem Jahr, wie Zirkusdirektor Ruben König betont: „Das Bühnenbild, das Licht, das die Artisten in ihren Kostümen anstrahlt und es riecht nach Popcorn – Qualität und Atmosphäre sind ganz anders als bei Aufführungen auf der Straße“, schwärmt er.
Eltern der jungen Zirkustalente unterstützen die Show. Sie bewirten und haben teilweise auch Kulissen gebaut.

Die Mitglieder des Zirkus Zebrasco fiebern den Shows entgegen und freuen sich auf den „Lohn“ für unzählige Stunden Vorbereitung: „Wenn am Schluss alle klatschen, ist das schon ein tolles Gefühl“, sagt Artistin Hannah Schilling.