Nachdem Andreas Otte aus Tiengen nun schon seit fast zwei Jahren mehrere Müllsammelaktion in und um Tiengen organisiert hat, ist er dem Wunsch nach einer festen Gruppe, so wie den Klettgau-Cleaners, ein großes Stück näher gekommen.
Zum ersten Mal haben sich nun rund 60 Frauen und Männer sowie 25 Kinder getroffen, die unter dem Namen Klettgau-Cleaners Tiengen das Städtle von Müll befreit haben.
Wieder etliche Säcke Müll
Gesammelt haben sie etliche Säcke voll mit Müll.

Doch Andreas Otte weiß: „Nach wenigen Wochen sieht es fast wieder so aus wie davor.“ Dennoch wird der Tiengener nicht müde, immer wieder aufs Neue Zigarettenreste, Verpackungen, Getränkedosen und leere Flaschen von der Straße, aus Büschen und Böschungen zu sammeln.
Denn: „Das Dosen- und Flaschenpfand ist zu niedrig, ebenso wie die Strafen für Littering, also Vermüllung. Es gibt zu viel Verpackungen an jedem Produkt, zu viele Einmalartikel und ‚to-go-Lebensmittel‘, und natürlich zu viele bequeme Egoisten“.
Nächste Aktion steht schon fest
Und auch die nächste Müllsammlung ist bereits geplant. Am Samstag, 19. Februar, 14 bis 15.30 Uhr, trifft sich die Gruppe wieder am Parkplatz beim Tiengener Bahnhof. „Wir wollen uns künftig ein Mal im Monat treffen, damit wir hier wirklich dauerhaft etwas bewirken können“, sagt Andreas Otte.
Heinrich Befuss unterstützt Andreas Otte
Auch einen organisatorischen Mitstreiter hat Otte mit Heinrich Befuss mittlerweile gefunden. „Er ist selbst mit seinen Kindern regelmäßig unterwegs, um Müll zu sammeln. Fortan kümmert er sich bei uns in der Gruppe vor allem um die digital Welt und veröffentlicht beispielsweise Einträge in sozialen Netzwerken wie auf der Facebook-Seite der Klettgau-Cleaners, denen wir uns angeschlossen haben“, informiert Otte.
Die Aufgaben? Plakate aufhängen, an Schulen und Kitas herantreten und für das Equipment sorgen – denn Greifer, Eimer und Warnwesten benötigen die Helfer.

Freudig überrascht war der Tiengener über die Altersspanne der Teilnehmer bei der jüngsten Aktion: „Das reichte von einem bis 75 Jahre. Es freut mich, dass unsere Gruppe immer bekannter wird. Weil wir im Vorfeld aktiv auf Schulen und Kindergärten zugegangen sind, waren am Sammeltag auch viele Familien dabei“, so Otte.
Ahmadiyya Muslim-Gemeinde Tiengen sammelt mit
„Gefreut haben wir uns auch sehr, dass die Ahmadiyya Muslim-Gemeinde Tiengen der persönlichen Einladung folgte, und mit einer großen Gruppe engagiert mit sammelte“, sagt Otte. „So besitzt die Tätigkeit der Klettgau-Cleaners Tiengen auch eine gesellschaftlich integrative Komponente. Man kennt und anerkennt die Muslim-Gemeinde in Tiengen, weil sie seit einigen Jahren das Städtle nach der Böller-Raketen-Silvesternacht reinigt.“
Und auch der Bauhof unterstützte die Gruppe, in dem er den gesammelten Müll beseitigt und Ausrüstung für die Sammelaktion zur Verfügung stellte. Auch ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn sei gekommen, und habe selber die Gleise abgesammelt.
Viele Teilnehmer sammeln viel Müll
„Durch die große Anzahl an Teilnehmern konnten diesmal viele Stadtteile gut gesäubert werden. Ein großes, noch ungesäubertes Problem sind die Zufahrtsstraßen nach Tiengen, die Verbindungsstraßen zu den Ortsteilen mit ihren Straßenrändern, Äckern, Böschungen und Gebüschen“, so Otte.
„Gerade auch die Straßenränder sollten müllfrei sein, bevor ab Mai die Mähfahrzeuge den herumliegenden Müll oftmals häckseln und schreddern und damit schwer oder gar nicht mehr sammelbar machen. Vermüllung beseitigen, bevor auch das Ergrünen der Natur, das Gras und die Blätter den Müll vor den Blicken verbirgt“, betont der Tiengener. Diese Aufgabe wollen die Tiengen-Cleaners dann bei ihrer nächsten Aktion angehen.