Wer nachts durch Bad Säckingen fährt, muss aufpassen: Seit wenigen Wochen gilt auf der B34 von 22 bis 6 Uhr Tempo 30. Das Resultat der Fortschreibung des Lärmaktionsplanes.
Kommt Tempo 30 auch in Waldshut-Tiengen?
Stellvertretend für die Stadtverwaltung Waldshut-Tiengen teilt Tanja Schmid, verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, mit: „Die Fortschreibung des Lärmaktionsplanes von Waldshut-Tiengen ist derzeit durch ein freiberufliches Büro in Bearbeitung.“
Sollte auch hier eine Empfehlung ausgesprochen werden, Tempo 30 anzuordnen, müsse das Thema auf jeden Fall der Gemeinderat diskutieren – und werde dann vielleicht sogar beschlossen. „Der aktuelle Sachstand soll in einer den nächsten Sitzungen thematisiert werden“, kündigt Schmid abschließend an.
Zeitlich begrenzte Tempolimits gibt es allerdings in Waldshut-Tiengen bereits: In vier Straßenabschnitten der Großen Kreisstadt Waldshut-Tiengen gilt seit einigen Jahren eine maximale Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Das zeitlich begrenzte Tempolimit wurde jeweils im Bereich vor Schulen eingerichtet, um den Weg für Kinder und Jugendliche sicherer zu machen.

So weist beispielsweise ein zusätzliches Schild zu Beginn der 30er-Zone in der Gurtweiler Straße in Waldshut darauf hin, dass in diesem Bereich montags bis freitags jeweils zwischen 7 und 16.30 Uhr langsamer gefahren werden muss. Außerhalb dieses Zeitraums dürfen Verkehrsteilnehmer wie innerorts üblich bis zu 50 Stundenkilometer fahren, falls es die Verkehrssituation zulässt.
Gute Erfahrungen in Schwörstadt
Auf der Ortsdurchfahrt Schwörstadt gilt bereits seit mehreren Jahren Tempo 30. Die Gemeindeverwaltung hat bisher gute Erfahrungen mit der Geschwindigkeitsbegrenzung gemacht. „Klar gibt es immer auch Gegenstimmen, aber der Lärm ist auf jeden Fall weniger geworden“, bestätigt Mitarbeiterin Melanie Wick.
Lediglich an der Ortsausfahrt Richtung Bad Säckingen komme es noch immer zu lauten Motorengeräuschen, „da beschleunigen die Fahrzeuge dann leider schon wieder.“ Mehr ins Gewicht falle aber, dass Fußgänger durch die Geschwindigkeitsbegrenzung sicherer die Straße queren können. „Außerdem kommen Anwohner besser aus ihren Ausfahrten“, so Wick.
Kein weiterer Vorstoß in Gurtweil
Eine Ortschaft, in der Tempo 30 innerhalb der Ortschaft immer wieder für Gespräche sorgte, ist Gurtweil. „Aktuell gilt in weiten Teilen des Kernorts grundsätzlich Tempo 30“, schreibt Claudio Helling, Ortsvorsteher der Gemeinde.
Er teilt mit, dass es momentan keines erneuten Vorstoßes bedarf, die Tempo-30-Zonen auszuweiten. „Die Ortschaftsverwaltung ist in regelmäßigem Austausch mit der Stadtverwaltung Waldshut-Tiengen und hatte seinerzeit mit Wert darauf gelegt, dass der Lärmaktionsplan trotz der haushalterischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie fortgeschrieben wird.“