Erneut hat das Standesamt Waldshut-Tiengen bei den Sterbefällen einen traurigen Rekord verzeichnet: 674 Sterbefälle wurden im vergangenen Jahr in der Stadt beurkundet, das sind 48 mehr als im Vorjahr. 443 der verstorbenen Personen wohnten nicht im Standesamtsbezirk Waldshut-Tiengen.
So sieht es bei den Geburten aus
Nach mehr als 700 Geburten 2021 wurden 2022 wieder deutlich weniger in der Stadt beurkundet: Demnach ist die Zahl der Geburten um rund 100 von 702 auf 603 gesunken. Davon mussten sechs Geburten, die im Ausland stattfanden, nachbeurkundet wurden. 48 Prozent der Babys waren männlich. 70 Prozent der Mütter, die sich für das Klinikum Hochrhein als Entbindungsort entschieden haben, wohnen außerhalb des Standesamtsbezirks Waldshut-Tiengen.
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Weil 31 Prozent der Eltern unverheiratet waren, mussten Vaterschaftsanerkennungen und Namenserklärungen beurkundet werden. 41 Prozent der Mütter und 32 Prozent beider Eltern besaßen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit: Das bedeutet laut Stadt für die Standesbeamtinnen einen erheblichen Prüfungsaufwand der ausländischen Urkunden und der vorgesehenen Namensführung.
Wieder mehr Eheschließungen
Das Standesamt Waldshut-Tiengen hat nach dem corona-bedingten Rückgang der Eheschließungen in den vergangenen zwei Jahren nun wieder mehr Eheschließung verzeichnet. Insgesamt haben sich 2022 beim Standesamt 105 Paare das Ja-Wort gegeben, darunter war ein gleichgeschlechtliches Paar. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 waren es 79 Brautpaare und im Jahr 2020 gaben sich 93 Paare ihr Ja-Wort.
19 Prozent waren geschieden oder verwitwet
Von den 105 Eheschließungen kamen 19 Brautpaare von außerhalb, die sich in Waldshut-Tiengen trauen ließen. 19 Prozent der Brautleute waren bei Eingehung der neuen Ehe geschieden oder verwitwet.
Bei 18 Prozent der Ehen, die im Jahr 2022 geschlossen wurden, hatte laut Stadtverwaltung einer der Partner eine ausländische Staatsangehörigkeit. Entsprechend hoch war der bürokratische Aufwand: Diverse Prüfungsanträge beim Oberlandesgericht in Karlsruhe, Beschaffung von Ehefähigkeitszeugnissen in den Heimatstaaten und Klärung des Familienstandes und der Namensführung.
Für Eheschließungen im Ausland stellte das Standesamt elf Ehefähigkeitszeugnisse aus. In diesem Verfahren wird geprüft, ob der Eheschließung im Ausland kein Ehehindernis nach deutschem Recht entgegensteht, teilt das Standesamt mit.
Meisten Paare wollen gemeinsamen Ehenamen
Für einen gemeinsamen Familiennamen nach der Eheschließung entschieden sich 84 Paare; dabei wurde von 74 Paaren der Name des Ehemannes gewählt.
90 Ehen wurden aufgelöst
In den Eheregistern des Standesamts Waldshut-Tiengen wurden zudem 90 Auflösungen durch Tod oder Scheidung beurkundet.
Wie sieht es bei den Kirchenaustritten aus?
Das Standesamt verzeichnet wieder eine erneute Zunahme bei den Kirchenaustritten: Insgesamt 290 Kirchenaustritte wurden beurkundet, das sind 41 mehr als im Jahr 2021.