Frank Dietrich-Vercrüße ist Bäderbetriebsleiter bei den Stadtwerken Waldshut-Tiengen und hält an kalten und warmen Sommertagen im Schwimmbad die Stellung.


Momentan wird Dietrich-Vercrüße noch von zwei weiteren Rettungsschwimmern, eine Fachangestellten und am Wochenende drei Saisonkräften der DLRG unterstützt. „Das Maximum einer Schicht beträgt zehn Stunden“, sagt er. Einsätze, die unverzichtbar sind.
Bei Regenwetter wird früher geschlossen
Wenn der Himmel grau ist und sich Wolken vor die Sonne schieben, trauen sich nur wenige Schwimmer auf die Grünfläche oder gar ins Wasser des Waldshuter Freibads. Dann schließen die Schwimmbäder schon um 14 oder 15 Uhr, ansonsten erst um 20 Uhr. Dieses Jahr fanden trotz des zum Teil regnerischen Wetters schon 29.870 Badegäste nach Waldshut und 28.560 nach Tiengen. Zum Vergleich: Die ganze Saison 2022 über besuchten 47.000 und 46.332 Menschen die Freibäder Waldshut und Tiengen.
Von der Aufsicht bis zur Pflege der Grünanlagen
„Überwiegend sind die Wasseraufsicht und gerade im Hallenbad, die Besucherbetreuung, Sicherheitsrundgänge und Kontrollen bei der Technik meine Aufgaben“, erklärt Frank Dietrich-Vercrüße.
Im Badehaus kann der Schwimmmeister durch eine Glasscheibe den Überblick bewahren. „Wir müssen einen sicheren Badebetrieb gewährleisten“, sagt er. „Wenn nicht viel los ist, gibt es auch andere Tätigkeiten außer der Wasseraufsicht, zum Beispiel die Pflege der Grünanlagen.“
Der gebürtige Zwickauer hat eine dreijährige Ausbildung gemacht, einmal im Monat besuchte er die Berufsschule. Er schwärmt: „Der Beruf ist sehr abwechslungsreich.“ Am besten gefällt ihm, dass „man sich fit halten kann und in der Natur und mit Menschen in Kontakt ist“.

In Bezug auf die Wasseraufbereitung „sollte man Chemie verstehen“, sagt er. Schließlich nimmt er bei der Arbeit Wasserproben und kontrolliert die maschinelle Entkalkung sowie Filterung.

Als Schwimmmeister kümmert er sich sowohl um das Hallenbad, als auch um die Freibäder in Waldshut-Tiengen. „Man holt die Freibäder quasi aus dem Winterschlaf heraus“, sagt er. Die Becken müssen gereinigt und die Technik aufgeholt werden. Während der Freibadsaison laufen dann parallel wieder Vorbereitungen für die Öffnung des Hallenbads im Winter.
Der Schwimmmeister hat einen guten Tipp für alle Schwimmer: „Am Morgen oder mittags, auf jeden Fall zwischen 12 und 14 Uhr, ist es entspannt zu schwimmen.“ Dann sind die Bahnen nicht so überfüllt.

In diesem Sommer sorgten Randalierer in einem Berliner Freibad für Schlagzeilen. Gab es auch in den Bädern in Waldshut-Tiengen solche Zwischenfälle? Dietrich-Vercrüße verneint: Meistens handle es sich nur um kleine Streitereien von Jugendlichen. „Im Vergleich zu anderen Städten sind wir von den ganz großen Sachen verschont“, erklärt der Bäderbetriebsleiter.
Der Schwimmmeister als Lebensretter
Einen lebensrettenden Einsatz, wie 2022 und 2023 im Albbrucker Freibad, hatte Dietrich-Vercrüße zuletzt 2012, als er ein Kind aus einem Schwimmbecken retten musste. Allerdings habe ein Kollege in diesem Jahr schon einen Jungen im Tiengener Freibad reanimieren müssen.

Dennoch appelliert Dietrich-Vercrüße appelliert , dass auch Eltern und Begleitpersonen „eine Aufsichtspflicht haben“ und Nichtschwimmer, zumindest ohne Schwimmflügel, nicht ins tiefe Becken gehen sollten.