Zwölf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes der Malteser begleiten im Bereich Lörrach-Hochrhein Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind. In einem intensiven Kurs bereiteten sie sich auf den Dienst vor. In einer Feierstunde im Alten Schloss in Wehr überreichte die Malteser Diözesanleiterin Elisabeth Freifrau Spies von Büllesheim den Frauen ihre Zertifikate. Bundesweit ist der Malteser Kinder- und Jugendhospizdienst inzwischen an 40 Standorten aktiv.
Seit Mai 2017 gibt es ihn auch im Bereich Lörrach-Hochrhein mit Sitz in Steinen. Um die Familien mit einem unheilbar erkrankten Kind oder Elternteil ganz nach deren Bedürfnissen zu begleiten, kommen Ehrenamtliche für ein paar Stunden in der Woche zu ihnen, übernehmen aber keine pflegerischen, therapeutischen oder medizinischen Aufgaben. Für diese Aufgabe wurden nach einem Auswahlverfahren zwölf Frauen von März bis Ende Mai qualifiziert. Der Kurs, der auch ein Praktikum beinhaltete, umfasste 100 Stunden und wurde von Ute Jaeger aus Bad Mergentheim geleitet. Hinzu kamen ein Erste-Hilfe-Kurs und eine Schulung in der Prävention von sexualisierter Gewalt.
Praktische Erfahrungen sammelten die Aspirantinnen zum Beispiel in Lörrach im St. Elisabethenkrankenhaus und bei der Lebenshilfe, im St. Josefskindergarten in Wehr, bei einem ambulanten Kinderintensivpflegedienst oder im Kinder- und Jugendhospiz in Bad Grönenbach. Zur Qualifizierung gehörten nicht nur Informationen über Hospizarbeit und Palliativmedizin, sondern auch die Auseinandersetzung mit Tod, Sterben und Trauer – ein Kraftakt, wie die Koordinatorin des Kinderhospizdienstes Lörrach-Hochrhein, Simone Frache, und die Leiterin der Malteser Hospizarbeit in der Erzdiözese Freiburg, Verena Berg-Oestringer, bei der Entsendefeier für die neuen Ehrenamtlichen betonten. Die Frauen hätten den Kurs mit viel Engagement und Teamgeist absolviert.
Die Altersspanne der neuen Ehrenamtlichen reicht von Ende 30 bis ins Rentenalter. Bis auf eine Ärztin, die im Ruhestand ist, sind alle berufstätig. „Etwas von dem Guten weitergeben, das mir widerfahren ist“, war für Angela Dubail-Tharps aus Bad Säckingen bei der Entscheidung für dieses Ehrenamt ausschlaggebend. Die anderen Frauen kommen aus dem Landkreis Lörrach. Manche arbeiten im sozialen Bereich oder fühlen sich aus anderen Motiven dazu berufen, Familien in extremen Situationen zu begleiten.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass sie alle dabei geblieben sind“, zollte die Leiterin der Malteser in der Erzdiözese Freiburg, Freifrau Elisabeth Spies von Büllesheim, den Frauen Anerkennung. Hospizarbeit sei ohne Ehrenamt nicht denkbar. „Sie sind ein großes Geschenk für uns“, sagte die Baronin, die für ihr bundesweites Engagement in der Hospizarbeit 2007 das Bundesverdienstkreuz am Bande erhielt und als geborene Elisabeth von Schönau ihre Wurzeln in Wehr hat. „Mein Großvater ist hier geboren, mein Vater hat hier gelebt und ich fühle mich dem Ort sehr verbunden.“
Der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Lörrach-Hochrhein der Malteser mit Sitz in Steinen kooperiert mit spezialisierten ambulanten Pflegediensten und dem auf ambulante pädiatrische Palliativversorgung spezialisierten Team (SAPV) der Uniklinik Freiburg. E-Mail: kinderhospizdienst.loerrach@malteser.org, Internet: www.malteser-bw.deper E-Mail (kinderhospizdienst.loerrach@malteser.org) oder im Internet (www.malteser-bw.de).