Die Zukunft der evangelischen Kirche in Öflingen hat die evangelische Kirchengemeinde Wehr-Öflingen bei ihrer Versammlung beschäftigt. Schon seit 2018 ist klar: Das Areal in Öflingen mit dem Gotteshaus und dem leerstehenden Pfarrhaus wird verkauft werden müssen. „Wir haben keine Chance, die Kirche langfristig zu erhalten“, unterstrich Lutz Jacobi, der Vorsitzende des Kirchengemeinderats. Zur Diskussion stand das weitere Vorgehen. Eine endgültige Entscheidung darüber, wann und wie verkauft werden soll, wurde aber nicht getroffen.

Hintergrund der Debatte ist eine Gebäudeanalyse der Landeskirche. Demnach ist die Fläche der Kirchengemeinde Wehr-Öflingen zu groß. Durch den Wegzug von Pfarrer Martin Rathgeber, der das Öflinger Pfarrhaus zuletzt bewohnt hatte, steht das Gebäude nun früher leer als erwartet. Hinzu kommen die coronabedingten Nutzungseinschränkungen, die in der Öflinger Kirche nur zwölf Personen erlauben. Wie Jacobi erklärte, müsse der Verkauf innerhalb der kommenden circa acht Jahre abgewickelt werden.

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Der Kirchengemeinderat schlägt eine Trennung des Geländes vor: das Grundstück mit der Kirche und dem integrierten Gemeindesaal auf der einen Seite, die restliche Fläche mit dem Pfarrhaus und zwei Baugrundstücken auf der anderen Seite. Der Teil mit dem Pfarrhaus könnte schon bald an einen privaten Käufer gehen, für das Gelände mit der Kirche sucht Kirchengemeinderat hingegen einen Investor, der das Kirchenhaus weiter nutzt. „Wir wollen ganz klar verhindern, dass das Kirchengebäude abgerissen wird“, betonte Jacobi. Er kündigte an, dass in diese Richtung Gespräche mit der Stadt geführt würden. Einige Gemeindemitglieder sahen die Trennung des Areals jedoch kritisch und sprachen sich dafür aus, für das gesamte Gelände einen entsprechenden Investor zu suchen. Auf Initiative von Versammlungsleiter Eric Nehls wurde ein Team gegründet, dass sich nun explizit mit der Öflinger Liegenschaft auseinandersetzten und ein Konzept für den Verkauf erstellen will.

Appell

Neben der ungewissen Zukunft der Öflinger Kirche besprach Jacobi auch die Arbeit des Rats in den vergangenen eineinhalb Jahren und die Herausforderungen, denen die Gemeinde wegen der Pandemie gegenübersteht. Er appellierte an alle, sich zu beteiligen, um die Gemeinde lebendig zu halten.