Das große Fest zu 150 Jahre Narrenzunft Wehr ist eingeläutet. Am Dreikönigstag wurde im städtischen Museum mit großem Publikumsandrang die Ausstellung zum Jubiläum eröffnet. In der Galerie des Alten Schlosses kann man Exponate aus Wehrs fasnächtlicher Vergangenheit bestaunen. Die Fasnachtsausstellung ist bis zum 28. Januar geöffnet. Die Öffnungszeiten sind jeweils am Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. An den Mittwochen 10., 17. und 24. Januar von 14 bsi 17 Uhr stehen Günter Kramer und Reinhard Valenta zusätzlich für Führungen bereit.
Die Wehrer Fasnacht sei nicht nur Brauchtum, sondern ein Kulturgut, das seit Jahrhunderten gepflegt wird, sagte Bürgermeister Michael Thater bei der Eröffnung. Die Dokumentation mit rund 500 Fotos sei ein großes Geschenk an die Narrenzunft und die ganze Bevölkerung.

Einige haben sich um diese Ausstellung verdient gemacht. Allen voran Günter Kramer, der das Bildmaterial aus seinem Besitz und von Privatpersonen über längere Zeit gesammelt, gesichtet und zeitlich sortiert hat. Impressionen und lustige Schnappschüsse zeigt Kramer auf 60 Infotafeln, die in Bilderrahmen eingefasst und beschriftet sind. Sein Fundus reicht zurück bis in die 1910er-Jahre. Gezeigt wird alles, was sich in den Straßen von Wehr zur Fasnacht oder zu närrischen Anlässen bewegte: vorbeiziehende Narrencliquen, Musikkapellen und Guggemusiken, skurrile Einzelmasken und Personen in fantasievollen Kostümen. Stadthistoriker Reinhard Valenta beriet bei der Aufbereitung.

Neben den historischen Fotografien wird die Ausstellung durch Fasnachtsutensilien der Wehrer Zünfte, Bühnenrequisiten, Kostüme, Kulissen und andere Objekte ergänzt. Jutta Fricker und Erhard Schorm haben sie arrangiert. Im Türmli flimmerten frühere Zunftabende über den Bildschirm. Was die Besucher zu sehen bekommen, ist eine gelungene Retrospektive auf die Wehrer Fasnacht und die Menschen, die diese erlebt und gestaltet haben.
Die Chio Maicos sorgten für musikalische Umrahmung. Ein Höhepunkt der Vernissage war der Auftritt von „Blacky“ Saaler. Das Bühnen-Ass früherer Zunftabende gab der Matinee die rechte Würze, wie gewohnt reihte er einen Gag an den anderen und glänzte mit urigem Witz, Komik und Esprit. Das Publikum belohnte seine Nummer mit jubelndem Applaus. Die Erste Zunfträtin Petra Meier lobte den Ausstellungsinitiator Günter Kramer. Was er mit seinen Helfern auf die Beine gestellt hat, verdiene höchste Anerkennung. Für seinen Einsatz erhielt er den Narrenorden.