Schon seit einigen Wochen gibt es an zwei Stellen in der Stadt Wehr nachhaltige Schokolade mit dem Wehrer und Öflinger Wappen zu kaufen. Die kleinen Doppel-Schokoladen mit dem Namen „Die-Wehr-ist-Fair-Schoki“ soll symbolisieren, dass Wehr als Fairtrade-Town einen Namen hat. Der Verkauf laufe bislang gut, eine zweite Bestellung beim Hersteller sei schon erfolgt.
Schokoladiges Mitbringsel aus Wehr
Erst wurden 100 Stück der „Wehr-ist-Fair-Schoki“ probeweise bestellt, erzählt Irina Schumacher-Greiner, Umweltbeauftragte der Stadt Wehr. Man wollte schauen, wie die Schokolade bei den Wehrerinnen und Wehrern ankommt. Sie sagt, dass die kleinen Tafeln seit der Adventszeit bereits im Weltladen verkauft werden.
Eine zweite Bestellung ist in Auftrag
Im Wehrer Schmidts Markt gibt es die Labooko-Schokoladen mit unterschiedlichen Edelkakaoanteilen erst seit Ende Dezember. Man könne aber sagen, dass der Verkauf der Doppel-Schoki in einer Verpackung sehr gut laufe. Eine zweite Bestellung sei bereits in Auftrag gegeben. Die Schokoladen sollen „zumindest 2025 weiter verkauft werden“, erzählt Schumacher-Greiner. „Vom Geschmack her haben wir uns bewusst für relativ neutrale Sorten entschieden, da Zugaben wie zum Beispiel Himbeeren die Haltbarkeit verkürzen würden.“
Die Schokolade sind keine Ladenhüter
Für „Die-Wehr-ist-Fair-Schoki“ wurde unter der Feder von Ricarda Ladman, die für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, ein Layout für die Banderole der Schokolade gestaltet. Zu sehen sind darauf die zwei bekannten Wappen, die Silhouette der Stadt Wehr und der Turm der Ruine Bärenfels mit wehender badischer Flagge unter Sonnenschein. Die fertige Gestaltungsdatei wurde dann an den österreichischen Bio-Schokoladenhersteller Zotter geschickt.
Zotter produziert die Schokolade in Österreich
Schokoladenfabrikant Zotter aus Riegersburg, nahe Graz, der nach eigenen Angaben seine Schokoladen in 100 Prozent Bio- und Fairtrade-Qualität anbietet, produziert die Wehrer Schoki in Österreich. Und Zotter übernimmt neben der Produktion auch den Druck der Verpackung. „Das macht die Schokolade im Einkauf sehr teuer“, sagt Irina Greiner-Schumacher. So würde das Schokoladen-Duo, welches aus zwei 35-Gramm-Schokoladen besteht, bei Zotter bestellt schon allein etwa 4,80 Euro kosten.
Viel Gewinn machen die Händler nicht
Die betriebswirtschaftliche Marge, die Weltladen oder Schmidts Markt letztlich verdienen, sei demnach nicht allzu groß. „Da ist nicht mehr viel Spielraum“, meint Schumacher Greiner. Im Supermarkt kostet die Fair-Schoki 5,99 Euro. Dazu liegt ein Erklärzettel bei, wo beschrieben steht, dass diese Schokoladen nicht subventioniert seien und der Preis die tatsächlichen Kosten widerspiegelt.
Wehr macht seit vier Jahren bei Fairtrade-Towns mit
Seit etwa vier Jahren nimmt die Stadt im Wehratal an der bundesweiten Kampagne Fairtrade-Towns teil. So ist Wehr eine von über 900 deutschen Städten, die für Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen stehen wollen. Die Idee zur Wehrer Stadt-Schokolade hatte dann der Geschäftsführer vom Weltladen, Florian Eckert, gehabt. Gemeinsam in der Fairtrade-Town-Projektgruppe, die sich aus Mitgliedern des Wehrer Weltladens, der Stadtverwaltung, der Kirchengemeinde und dem Handel zusammensetzt, sei dann alles in die Wege geleitet worden, schildert Schumacher-Greiner abschließend.